Eine zu 85 % wahre Geschichte :: von Chuck Klosterman S. Fischer, 284 Seiten. 18,90

Chuck Klosterman, bis März „Senior Writer“ bei „Spin“, schreibt laut Verlag „Kultbücher“. Was das ist, wüssten wir schon Lange gern. Sein drittes Buch ist jedenfalls ein solches IBuchl und handelt von der Studienreise des Musikjournalisten Chuck zu US-Orten. wo Rocklegenden ums Leben kamen iKult). Zudem ist er verliebt, in drei Frauen gleichzeitig, was so schlimm nicht sein kann, weil das, was Chuck von seiner Liebe erzählt, so betont flapsig und plauderironisch daherkommt wie eine Parodie auf Hornby. Liebe, weiß man nach ein paar Seiten, ist das nicht, höchstens eine Art Verknalltheit, die der Autor benutzt, um sich selbst darzustellen: als witzigen Burschen, den man für seine (banalen) Macken mögen soll. So plaudert Klosterman vor sich hin und macht es einem schwer, ihm zu folgen, weil viele Passagen einfach so laaangweilig sind. Hin und wieder blitzen inmitten der angestrengt geistreichen Gemeinplatzerei Witz und Einsicht auf, ehe das nächste Har-harhar-Namedropping, ein weiteres „Ich will euch mal was sagen -Exkürslein dem Lesefluss im Weg steht. Dass sich Chuck im Grunde weder für Liebe noch für Musik und sein Thema (die Toten, den Tod) interessiert, weiss man spätestens nach der dritten Station, wenn er wieder nur etwas angelesenes Wissen repetiert oder mal eben Eric Clapton beschimpft (blöder Bart, „grundbeschissen“), was nicht arg originell ist. Der Klappentext warnt, am Ende sei alles so wie am Anfang. Die Übersetzung immerhin ist – gemessen daran, dass Klosterman keine literarischen Ansprüche hegt, und abgesehen von Reformdummheiten wie „Kopf wackelnd und „best aussehend“ – ordentlich (mit einer großen Einschränkung: Kann bitte jemand Adelheid Zöfel erklären, was der deutsche Bindestrich ist und soll?).

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