Europeans – Recurring dreams
Nach Veröffentlichung ihres Vinyl-Debüts VOCABULARY hätte man das Schotten-Quartett gemäß dem damals herrschenden Zeitgeist am liebsten gleich der Fraktion der Gitarren-Bands zugerechnet. Klar spielte und spielt Colin Woore eine zeitgemäße Gitarre; klar trommelt Geoff Dugmore einen Geradeaus-Beat, zupft Fergus Harper einen trockenen Baß.
Doch da hatte man vorschnell die Rechnung ohne Keyboarder Steve Hogarth gemacht, der als klassisch trainierter Pianist und Synthi-Tüftler den Sound der Glasgower Formation mehr als nur beiläufig beeinflußt.
Allesamt Peter Gabriel-Fans, vom Bewußtsein her nicht geschaffen für eine nur oberflächliche Popband, eher sogar auch Verfechter der These, daß Rockmusik auch (selbst-) therapeutisch sein kann, gelang und gelingt den vier jungen Burschen auch auf ihrem Studio-Zweitling (mit LIVE kam zwischendurch noch ein hörenswertes Low Price-Album auf den Markt) RECURRING DREAMS diese höchst individuelle Mischung zwischen U 2, Gabrieleskem und, Popband oder nicht, klanglichen Analogien zu The Fixx.
Wenn auch der Einstieg – wie auch beim neuen Big Country-Werk – diesmal schwerer fällt, die Musik mittunter recht moderat gerät, so wächst das Album nach mehrmaligem Anhören; gerade die ruhigeren Titel gewinnen und kristallisieren sich als LP-Highlights heraus.
Produziert hat übrigens David Lord, als Gast bläst Barney Joel Rachabane Alt- und Sopransaxophon – und Steve Hogarth hat als Leadsänger mit fünf Songs diesmal klaren Vorsprung vor Kollege Ferg Harper.
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