Greg Kihn Band – Kihntagious

KIHNTAGIOUS muß ein schweres Erbe antreten. Der Vorgänger KIHNSPIRACY überzeugte durchweg und hatte obendrein ein „Jeopardy“.

Keine Bange, der neue Longplayer der kalifornischen Jungs fällt nicht ab. Ihre neue Single „Reunited“ läutet das Album gleich mit gehörigem Dampf ein – straighter Rock ohne Exzesse. Und mit dem anschließenden „Rock“ haben wir auch schon einen würdigen Nachfolger des Clap-Dance-Hits „Jeopardy“ gefunden. Nach zwei farblosen Aufnahmen dann „Confrontation Music“, ein eigenwilliger Reggae mit Rasseln und Slide-Guitar.

Früher war Greg Kihn für mich eigenartig konturenlos und schwer zu charakterisieren. Eigentlich blieb wenig hängen von seinem unbeschwerten, sonnig-kalifornischen Poprock. Auch auf KIHNTAGIOUS gibt es derartigen Leerlauf, etwa bei den ersten Stücken der zweiten Seite: Die endlos wiederholten Refrains nerven eher, als daß sie sich festsetzen. „Trouble With The Girl“, mit tollem Gitarren-Solo, und eine lockere Version des fröhlichen Wilson Brown-Hits „Cheri Baby“ fangen den freien Fall wieder auf. Kihn klingt heute einfach reifer.

Insgesamt eine runde Rock ’n‘ Roll-Scheibe, die aber vermutlich eher in den Staaten als bei uns Fuß fassen dürfte.