Gruff Rhys

SADNESS SETS ME FREE

Rough Trade/Beggars/Indigo (VÖ: 26.1.)

Der orchestrale Folk-Pop des Ex-Super-Furry-Animals-Sängers ist elegant wie ein wertvolles Möbel.

Gleich zu Beginn ein Täuschungsmanöver: Könnte dies angesichts der jaulenden Pedal-Steel-Gitarre im Titelsong das erste Country-Album von Gruff Rhys sein? Nein, alle Pedal-Steel-Gitarren-Hater dürfen sich beruhigt zurücklehnen, denn schon im zweiten Song „Bad Friend“ hat er das irritierende Instrument über Bord geworfen.

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Wäre auch zu einfach gewesen, denn für SADNESS SETS ME FREE war der Ex-Super-Furry-Animals-Sänger viel unterwegs: Zunächst nahm er das Grundgerüst des Albums mit seiner Stammband binnen nur dreier Tage auf, dann spielte er Streicher und Bläser mit einem Quartett des BBC-Orchesters in Cardiff ein, This-Is-The-Kit-Sängerin Kate Stables hauchte die lieblichen, Prefab Sprout gedenkenden Backgrund-Vocals in das Konstrukt, in Paris wurde gemastert und in Marseille schließlich abgemischt.

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Diesmal also kein konzeptioneller Rahmen, eher die Freude am Basteln. Und obgleich so der Eindruck entsteht, das Album sei zusammengeschraubt, gelingt es Rhys, den Songs die schlichte Eleganz eines kostbaren alten Möbelstücks mitzugeben. Sein trotz aller Üppigkeit verblüffend leichtfüßiger Folk-Pop umspült einen wie eine warme Brise. Und im Hintergrund locken die Streicherpolster, in die man sich entspannt hineinplumpsen lassen kann. Rhys gelingt zwar kein so großer Song wie „Mausoleum Of My Former Self“, dafür aber viele kleine Hörvergnügen voller liebenswerter Details.

Autor: Michael Prenner

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