Hans Hartz – Gnadenlos

Der große Dunkelblonde mit der rauhen Stimme hat zum zweitenmal hingelangt. Nachdem der Nordfriese schon mit seinem Debüt-Album STURM und vor allem der „Friedens“-Single „Die weißen Tauben sind müde“ direkt aus den Startlöchern heraus zum großen Erfolg kam, lastet auf GNADENLOS schon eine gewisse Erwartungshaltung, Zusammen mit dem Texter und Komponisten Christoph Busse legt Hartz zehn Titel vor, die gottlob keine Nachzieher der meist maritimen Themen seiner ersten LP sind. GNADEN-LOS beschäftigt sich mehr mit Menschen und deren Beziehungen untereinander. Erstaunlich, wie glaubwürdig Hans Hartz die Interpretation gelingt, wie überzeugend er auch das eine oder andere müde Thema rüberbringt Ungeheuer stark und beeindruckend ist immer seine vom Seewind gegerbte Stimme. Rauh und rissig, tief, griffig und urgewaltig, ohne Anstrengung meistert er die holprigsten Wortverbindungen. Das Vorurteil, Rockmusik sei deutsch nicht singbar, wird von ihm locker widerlegt.

Das Liebeslied „A-N-N-A Anna“, die neue Single „Nur Steine leben lang“ und die Umwelt-Ballade „Mutter Erde“ sind die gelungenstens musikalischen Umsetzungen, bei (äen anderen Songs wünscht man der Bakking-Band eine Spur mehr rockiges Selbstvertrauen. Hartz‘ gnadenlose Stimme braucht gnadenlose Power im Rücken, um auf dem Rock ’n Roll zu tanzen. Aber vielleicht bessert sich das noch bis zur Tour.