Heinz
Das ist schon ziemlich nett. Heinz ist wie Teenagersein, vielleicht sogar noch ein bißchen schlimmer. Die vier überaus jungen Herren aus dem gemütlichen Wien bündeln die schicksalhaften Drangsale der Pickelzeit in Hits, die an Deutlichkeit nichts vermissen lassen:“Stell mir nicht so viele Fragen, dann muß ich dich nicht belügen“, beispielsweise. Ja. so muß das sein: Heinz besetzen mühelos das Feld zwischen Ärzten, Sternen und Tocotronic. Und das schon deshalb, weil sie die richtigen Fragen stellen: „Bin ich denn ein Mensch zweiter Klasse, nur weil ich zum Gegenspieler passe?“Natürlich nicht. Heinz verpassen allen Leuten jugendlichen Gemüts eine Lektion, daß sich deutsche Texte, geklaute Melodien (von Kinks bis Pixies), österreichischer Charme und watscheneinfacher Kiddies-Pop durchaus vortrefflich vertragen. Und lange hat man kein derart ergreifendes Lamento über jugendliche Unsicherheit gehört wie den Song „Ich war gern Johnny Depp“.
Heinz sind leiwand, scheuen auch vor den aberwitzigsten Reimen nicht zurück und machen einen ungeheuer unkomplizierten Eindruck. Wenn ihr zuckersüße Schlagerstars wollt: Nehmt’s halt einfach die Burschen von der Donau, seids fesch!
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