Man stelle sich einmal vor, ;ede talentierte, neue Sängerin erhielte dermaßen viel Unterstützung durch Funk, TV und sonstige Medien – einschließlich der Deutschen Phono-Akademie, die sie zur Künstlerin 1982 wählte – wie Helen Schneider … wer stände da alles oben!? Mangel an Stimme, an guter ausdrucksvoller Stimme, oder mangelndes Aussehen sind’s nicht, die Frau Schneider im Wege stehen. Schon viel eher höchstens passable oder, in diesem Falle hier, schwache Alben mindern Frau Schneiders Ansehen.

Die zehn Songs von EXPOSED können nur schwer auseinandergehalten werden, und die Grunde für‘ die Eintönigkeit liegen sogar offen: Trotz aller Lobpreisungen durch Boulevard-Presse, und/oder Phono-Akademie für die Güte der Band namens Kick zeigt EXPOSED, daß The Kick eine routinierte Band ist – aber auch nicht mehr. Ohne Charme, ohne besondere Idee und ohne den Anflug von Abwechslung.

Diese Kriterien gelten für die gespielte Musik wie auch für deren Basis, die Songs. Teils mit Jon Revere (dr), teils mit Thomas Trask (g) und einmal mit Johnny Rao (lg) und Ivan Elias (bg) hat Frau Schneider alle Songs selber geschrieben: Ungefähr das, was einem halt einfällt, wenn man zu viel US-Mainstream zwischen Foreigner, Journey und schlechtem Bob Seger gehört hat. Und weil Frau Schneider vieleicht immer noch der Ruch der Las-Vegas-Chanteuse anhängt, wollen sie und ihre vier Kicks krampfhaft zeigen, ach wie rockig man doch sein könnte. Jeder Song geht los – aber oft nach hinten, weil Zeit für irgendwelche interessanten Soli oder Sprengsei kaum bleibt. Stets und immer und allzeit soll Frau Schneider im Vordergrund tönen -Ruhe für den Hörer und damit Vorbereitung auf Schneiders nächsten Höhepunkt sucht man vergebens.

Mithin: zu viel des vermeintlich Guten und insgesamt bloß sauberer Rock-Pop. Apropos Rock-Pop: Für diese TV-Sendung wären Schneider And The Kick geeignet. Aber wollte Frau Schnedier da hin? Und warum produziert sie sich selbst? Noch bessere Sängerinnen als sie lassen sich wohlweislich produzieren!!