Isobel Campbell

There Is No Other

Cooking Vinyl/Indigo (VÖ: 7.2.)

Neues aus diesem Ameisenleben – die Ex-Belle-And-Sebastian-Chanteuse haucht ihre Lieder in einen barocken Folk-und-Pop-Klangraum.

Mit einem schwarzen Balken über dem Gesicht tritt die Sängerin im Video zur Single „Ant Life“ auf, anonymisiert und doch wieder nicht. Es geht um das Dasein unter den viel zu Vielen (in ihrer Wahlheimat Los Angeles), unseren Freund, den Mond im Speziellen, das Leben im Allgemeinen. Die Worte purzeln in einen hübsch rhythmisierten Popsong, der mit einer Melodie auf dem Analogsynthie endet.

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Isobel Campbell füllt diesen Klangraum perfekt mit ihrer eigentlich kleinen Stimme, sie schenkt diese genauso einer heimeligen Bossa-Nova-Nummer und einem eher kräftigen Southern-Soul-Song, Vibraphon und Orchester untermalen die ausgesucht schönen Musiken, die man sich alle auch zur akustischen Gitarre vorgetragen vorstellen kann. Und manchmal kriegt das hier sogar einen richtigen Background-Groove, wie man ihn von den coolsten Folk-Produktionen aus den späten Sechzigern kennt.

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Viel mehr aber ist THERE IS NO OTHER der Tradition der frühen Belle And Sebastian verpflichtet, als deren ehemalige Chanteuse und Cellistin führt Isobel Campbell die Idee einer privaten Kammerpopmusik fort. Diese Lieder klingen, als kommen sie unter der Bettdecke hervorgekrochen, die Sängerin haucht sie mit aller ihr zur Verfügung stehenden Sanftmut in die Welt, weit unaufgeregter, als dieses Ameisenleben es vermuten lassen würde. Das Album erscheint auch mit gehöriger Verspätung; wegen Rechtsstreitigkeiten mit ihrem vorherigen Label musste Isobel Campbell die Veröffentlichung um Jahre verschieben.