Larry Coryell & Steve Khan – Two For The Road
Ein Scheppern liegt über der ganzen Scheibe. Das vermasselt einem den Genuß empfindlich. Das muß ja wohl nicht sein, das Liveaufnahmen so störanfällig sind. Technisch gerechtfertigt ist die Pressung also kaum. Ein bißchen Mode war wohl mit Spiel, denn Duos dieser Art gedeihen in allen Ecken der Szene; beim Jazz-Life-Festival in der Dortmunder Westfalenhalle beispielsweise entstanden spontan immer neue Konstellationen. Aber mehr noch lohnt sich das Album musikalisch. Endlich keine E-Kraftwerke! Das ist Balsam für die Ohren: die spritzenden bis dröhnenden Töne von zwei akustischen Gitarren!
Erfreulich erlebt man, wie hier Ego-Trips vermieden wurden. Melodiöse Führung und harmonisch/rhythmischer Unterbau wechseln zwischen Coryell und Khan je nach Erfordernis. Das geht manchmal so reibungslos, daß man schon mal den Faden einer der beiden Stimmen verliert. Am deutlichsten spürt man die Zusammenarbeit in „St. Gallen“, einer Coryell-Komposition.
Sonst sind die Stücke, außer dem gemeinsam geschriebenen „Son Of Stiff Neck“, von solchen Meistern wie Chick Chorea. Bobby Hutcherson, Steve Swallow und Wayne Shorter. Von Shorter stammen auch die mitreißenden „Footprints“ auf der zweiten, der besseren Seite.
Von Technik und Virtuosität des Gitarrenspiels her beurteüt, gehört dieses Album natürlich zum augenblicklich Stärksten. Besonders Gitarren-Freaks dürfen sich auf keinen Fall von der miesen Tonqualität abhalten lassen.
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