Lindisfarne – Back And Fourth
Lindisfarne waren wohl der Prototyp einer Folkrock-Band englischer Prägung und produzierten mit „Fog On The Tyne“ Britanniens bestverkauftes Album der Saison 1970/71. Nun hat sich die Gruppe reformiert (daher das „Back“ im LP-Titel), und zwar in der ursprünglichen Besetzung Alan Hüll, Rod Clements, Ray Laidlaw, Ray Jackson und Simon Cowe, mit der die ersten dreiAlben entstanden sind (insofern das „Fourth“ im Titel, das sich auf die Originalband bezieht). Spätere Lindisfarne-LPs mit anderen Musikern waren in der Tat auch kaum der Rede wert.
Leider gilt letztere Bewertung mit Abstrichen auch für die vorliegende Platte. Symptomatisch scheint mir der aktuelle und hier auch vertretene Hit „Run For Home“, der durch geglättetes Arrangement und Geigenteppich viel von der Ursprünglichkeit nimmt, die Lindisfarne und Konsorten in der Zeit des Folkrock-Booms auszeichnete. Gewiß tönt da in „Juke Box Gypsy“ oder „Marshall Riley’s Army“ noch der alte Schwung mit – man hört die eigentlichen Wurzeln durch. Doch im übrigen bieten Lindisfarne hier und heute mehr Mainstream-Pop, wie er derzeit jedoch etwa von Gerry Rafferty gelungener abgeliefert wird. „Back And Fourth“ dufte als gutes Beispiel dafür gelten, daß Musik nie isoliert, sondern im zeitgenössischen Umfeld entsteht – und dieses Umfeld ist 1978 ein anderes als noch vor acht, neun Jahren. Trotzdem gebührt den neuen/alten Lindisfarn Aufmerksamkeit -jedoch wohl eher für ein Folgealbum, das sich hoffentlich etwas deutlicher vom Mainstream absetzt.
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