Mit – Coda

Kann sein, dass Tanzbären jenseits der 35 bei diesem Sound so altersadäquat wie -weise brummen. Oder ihrem dicken Fell nur ein grummeliges „Alles schon mal da gewesen“ entfleuchen lassen – hier bitte wahlweise bis zu drei Referenzen aus den letzten 30jahren einsetzen, e.g.: DAF, Stereolab, Von Spar usw. usf. Fern dieser Sorte Mensch sollte man aber unbedingt konstatieren: Was Mit auf ihrem Debütalbum coda veranstalten, ist wahrlich nicht neu, aber sehr interessant zusammengerührt. Es gibt den guten alten Moog, den Bass und all das, dazu ein echtes und echt schepperndes Schlagzeug, und drum herum taumeln auf Deutsch gesungene Texte (Mit können’s aber auch in Englisch),die vor Befindlichkeitsstrukturen nur so strotzen. Mal zackige, mal zickige, aber stets treibende Beats korrespondieren trefflich mit dem Sound-Minimalismus, den Mit-Edi Winarni, Tamer Özgönenc und Felix Römer gekonnt an den Start bringen; du darfst auch „Elektro-Clash-Pop“ dazu sagen. Oder dich darüber freuen, dass der Gedanke des Punk zum wiederholten Male auch aus der Steckdose funktioniert. Und so fiept, weept und wimmert es denn beispielsweise in „rauch“, Edi Winarni kräht dazu besser als der tollkühnste Hahn, und beachten wollen wir auch die großflächig angelegten Soundschubbereien im Track Nummer zwei, der so folgerichtig konsequent wie anmaßend schlaumeiernd „zwei“ heilst. Auch der sorgt für diesen Satz: Bei Mit, based in Cologne, sind wir dabei. Denn die sind, genau,ganz prima.

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