Mud – Mud Rock

Die Zeiten der alten Schinken kommen wieder. Mud sind nicht die einzigen, die sich darauf spezialisiert haben. Nach all den vielen Oldies-inneuer-Verpackung-Alben habe ich eigentlich von MUD nichts anderes erwartet, denn wie fast alle anderen Newcomergruppen bringen sie’s eben auch. Man muss schon sagen, dass sich MUD für ihr erstes (!) Album wenig Neues bzw. nichts Neues haben einfallen lassen. Die musikalische Skala reicht von Nachkriegs-Boogies über Rock’n’Roll bis zum typischen Mud-Sound von heute. Die erste Seite beginnt mit ‚Rocket‘, danach folgen nur noch Oldies verschiedener Jahrzehnte, angefangen von ‚Do You Love Me‘ bis zu ‚See You Later Alligator. Auch die zweite Seite ist nicht viel besser. Wiederum fängt sie mit einigen Songs an, die Mud bekannt gemacht haben. So etwa ‚Dyna-Mite‘, The Cat Crept In‘ und ‚Tiger Feef. Der Rest geht wie gehabt weiter. Nämlich, wie kann’s auch anders sein, mit Oldies. ‚Blue Moon‘ ist das einzige langsame Stück auf dieser LP. Es gefällt mir ganz gut, denn das ewige rhythmische Hämmern von MUD kann einem auf die Dauer auf die Nerven gehen. Eine alte Version von Chuck Berry durfte ja bei einer Oldie-Versammlung nicht fehlen. MUD haben’s gebracht mit Bye Bye Johnny‘. Ja, und das war’s auch. Mehr kann man wirklich nicht darüber sagen, höchstens noch, dass man gut ‚drauf tanzen kann, doch sollte einer auf die Idee kommen, sich diese Scheibe in aller Ruhe im stillen Kämmerlein anzuhören, dem rate ich dringend davon ab, denn Kopfschmerzen sind nicht jedermanns Sache.