Paul Carrack – Suburban Voodoo

Vor zwei Jahren veröffentlichte Paul Carrack seine erste Solo-LP N1GHTB1RD. die trotz einiger perfekter Balladen insgesamt doch zu kraftlos ausfiel. Für SUBURBAN VOODOO hat der Pianist, der 1974 für die britische Pop-Funk-Band Ace den US-Hit „How Long“ und 1981 für Squeeze die Traumballade „Tempted“ sang, sich mächtig ins Zeug gelegt. Mit Unterstützung von Bassist und Produzent Nick Löwe sowie deren gemeinsamer Band „Noise To ‚Go“ (Martin Belmont, James Eller und Bobby Irwin) spielte er eine LP ein, die auf Anhieb den Status eines Pop-Klassikers beanspruchen kann Wie sein Freund Nick Löwe oder seine Ex-Kollegen Chris Difford und Glenn Tilbrook (Squeeze) versteht es Paul Carrack, kurze, prägnante Popsongs aus dem Ärmel zu schütteln, die beim ersten Hören gleich hängenbleiben. Die dreiminütigen Juwelen besitzen textlichen Witz, musikalische Raffinesse, leichtfüßige Rhythmen sowie Paul Carracks gefühlstriefenden Gesang. Dabei ist diese stellenweise schon fast kitschige Vokal-Verausgabung keineswegs nervend; Carrack singt wie nui wenige Sänger mit überzeugender Leidenschaft.

Die 12 Kurz-Titel stammen meist aus der Feder des versierten Pianisten, mit gelegentlicher Schützenhilfe von Nick Löwe und Ehefrau Carlene Carter sowie dem Ex-Grease-Band-Gitarnsten Neil Hubbard. Thema Nummer 1 die Liebe – „Lesson In Love“, „Always Better With You“, „I Need You“, „I’m In Love“. „Don’t Give My Heart A Break“, „I Found Love“ und so weiter, Carrack schmiert jedoch keineswegs in seichter Groschenheft-Romantik, vielmehr gehen ihm (selbsterlebte?) Liebesabenteuer und Trennungs-Desaster glaubwürdig über die Lippen- Nicht schillernd ausstaffiert, sondern einfach und verständlich. Ein klassisches Pop-Album.