Peter Bursch und die Bröselmaschine – I Feel Fine
Was Peter Bursch aus seiner Bröselmaschine gemacht hat, ist schon bemerkenswert. Die LP, mit der er vor zwei Jahren die Gruppe wieder auferstehen ließ, brachte angenehme, akustische Naturmusik ins Haus, strahlte aber nicht halbsoviel Selbstbewußtsein aus wie „I Feel Fine“. Das fängt damit an, daß die LP mit sehr viel mehr Aufwand produziert wurde. Der etwas pennälerhafte Idealismus ist einer größeren Extrovertiertheit gewichen. Anstelle einer zartbesaiteten Folklore bestimmen nun aggressivere Blues- und Jazzakzente das Geschehen. Die E-Gitarre dominiert – allerdings in angenehmer Form. Außerdem bekam die Rhythmusgruppe mehr Gewicht. Ein derart kräftiges und teilweise vordergründiges Schlagzeug wäre bei Bursch vor zwei Jahren noch nicht denkbar gewesen. Baß und Saxophon bewegen sich sicher, aber nicht aufdringlich.
Die Musik der Bröselmaschine ist mutiger geworden, zeichnet sich aber noch immer durch angenehme Ausgewogenheit aus. Kreativ und ideenreich ist Peter Bursch nicht nur an der Gitarre, sondern auch beim Umarrangieren, wie die Neugestaltung des Beatles-Songs „I Feel Fine“ beweist. Der größte Teil der LP besteht übrigens aus Fremdmaterial; Folk, Blues oder alten Tänzen. Besonders originell: Der „Powder Rag“ für alle, die sich noch an das Leon Redbone-Konzert (Duett für Gitarre und Tuba) erinnern.
Die Bröselmaschine hat mit Gundi Joecken außerdem jetzt eine Sängerin engagiert. Beim Blues könnte sie noch etwas professioneller werden, bei folkorientierten Titeln singt sie sehr schön. Hoffentlich dauert es nicht wieder zwei Jahre, bis die nächste LP erscheint, lieber Peter.