Pram – The Moving Frontier

Die Band aus Birmingham um Sängerin Rosie Cuckston meldet sich nach einer für ihre Verhältnisse ungewöhnlich langen Pause von vier Jahren mit einem neuen Album zurück. Noch immer fasziniert Pram mit einer seltsam entrückten Popmusik, die in kein bekanntes Schema passt. Gehen sie auf dem Opener, „The Empty Quarter“ noch ungewohnt beschwingt zu Werke, so wird spätestens beim introvertierten „Salt & Sand“ deutlich, dass diese Band wohl für immer ihre Eigenheiten bewahren wird. Pram folgen konsequent ihren eigenen Pfaden und machen es so dem Zuhörer nicht unbedingt einfacher, in ihre Welt einzudringen. Hat man die Zugangscodes zu ihrem Sounduniversum aber erst einmal geknackt, dann wartet reiche Beute auf einen, denn Pram geizen nicht mit wunderbar verträumten Melodien und vertrackten Rhythmen, die mit eigentümlichen Geschichten und Soundschnipseln angereichert werden. Am besten ist die Band dann, wenn sie sich von klassischen Songstrukturen verabschiedet und wie bei „Moonminer“ den sanften Gesang von Rosie Cuckston mit disharmonischen Elektronik- und Orgel-Sounds kontrastiert. Genau damit erreicht Pram die größte Wirkung. Bei manchen Stücken („Hums Around Us“, „Metaluna“) wird dieser latente Hang zum Experiment durch fast meditative Klänge ersetzt, ohne dass Pram dadurch weniger akzentuiert und scharfkantig klingen würden. Ihre Musik klingt deshalb so einzigartig, weil sie nur ihren eigenen Spielregeln folgt. Und das erfordert vom Zuhörer meist höchste Konzentration.

www.pram.uk.net