Robert Fripp – Let The Power Fall

Aus dem Covertext: „Dieses Album beginnt dort, wo GOD SAVE THE QUEEN (vorhergegangenes Frippertronics-Album) aufhört (…) LET THE POWER FALL kann man als den fünften Schritt innerhalb der Trilogie On The Drive to 1981 betrachten und sie schließt meinen Schallplattenbeitrag für diese erste drei-Jahres-Kampagne ab…“ Was es mit dieser Idee der Frippertronics auf sich hat, sowie mit dem sogenannten Drive to 1981, ist in vorherigen Fripp-Geschichten und -Rezensionen aufs Ausführlichste nachzulesen. Ziemlich überzeugend fiel was dies betrifft – das Album GOD SAVE THE QUEEN/UNDER HEAVY MANNERS aus (vergl. ME 5/80). Das Instrumentarium Gitarre plus zwei Revoxmaschinen arbeitete nach dem System der Klang-Addition per Tonbandschleife, und was Fripp im vergangenen Jahr davon für die LP verarbeitete, besaß mehr Volumen als auch Spannung. LET THE POWER FALL dokumentiert nun seine Demonstrations-Reise von April 1979 bis August desselben Jahres durch Europa, die Staaten und Australien und kommt über das rein meditative Level selten hinaus. Abgesehen von den ersten beiden Titeln, bei denen ich stellenweise das Gefühl bekomme, Fripp spiele nicht über die Saiten seiner Gitarre, sondern direkt über meine Nervenstränge.

Die Frage nach der Berechtigung einer derartigen Produktion beantwortet sich, glaube ich, weniger über den rein musikalisch/klanglichen Effekt als über die übergreifende Idee einer Reformierung des Musikbusiness. Robert Fripp arbeitet an dem Gedanken einer strikten Reduzierung, die vom Musiker ein hohes Maß an Selbstdisziplin erfordert. (Inwieweit er damit „fertig“ wurde, sei hier einmal dahingestellt) LET THE POWER FALL bleibt darum ohne Wertung. Dafür aber noch einmal ein Hinweis af die LP LEAGUE OF GENTLE-MEN (vergl. ME 6/81), auf der Robert Fripp seine Vorstellungen von reduzierter zwar aber trotzdem aufregender Tanzmusik präsentiert. Keine Wertung.