Rodgau Monotones – Fluchtpunkt Duden-Hofen

Wem hier nicht das Blech wegfliegt. dem kann nicht geholfen werden. Die Rodgau Monotones aus dem hessischen Rodgau legen eine schwarze Scheibe hm, die das Zwischen-Atmen schwer macht, so fegt das Ding über den Teller.

Was BAP für den kölschen Klüngel, das sind die Rodgaus für Hessen. Die Texte gehen im breiten Frankfortensch ab wie die Hölle Ein knackiger, gerader Bluesrock drückt dazu die richtiger Power ab, Stillsitzen ist nicht drin. Zwei Gitarren, Baß, Drums, Saxophon und die bärige Stimme von Peter Osterwold ziehen nicht nur die Kollegen aus der Schwermetall-Güde durch den Kakao („Schade, schade“), sondern krempeln auch satirisch das ewige Wohngemeinschafts-Gelaber oder die Szenen-Anpasser von oben nach unten.

Die Rodgaus beherrschen souverän die Instrumente und würzen ihren Rock-’n‘-Blues mit Reggae-Spntzern und gelegentlichen Funky-Streifen. Tolle Unisono-Phrasen von Gitarren und Saxophon beeindrucken genauso wie die Geschlossenheit der Band, wenn alle Sechs gemeinsam abdrükken. Spielfreude statt sterilem Professionalismus – und vor allem das Vermögen, sich selbst auf den Arm zu nehmen, das immer wieder durch die Texte schimmert Absolut hörenswert die Rodgau-Fassung des Ralf-Bendrx-Klassikers „Babysitter Boogie“ und die Hymne auf die Erotik im Auto „R4“ Wenn die Jungs so frisch weiterrocken, dann können sich BAP bald als Rock-’n‘-Roll-Opas hinten anstellen.