RZA As Bobby Digital – Digi Snacks
Hier kommt ein Mann, der gerne große Worte macht. „No matter how hard you try, you can’t stop me now“, behauptet der Anführer des Wu-Tang Clan. Nun gehört Selbstüberhöhung im HipHop ohne Frage zu den Merkmalen, die mit diesem Genre unentwirrbar verbunden sind. Sich seiner eigenen Unaufhaltsamkeit zu versichern, ist einerseits ja ganz schön und gut, in diesem Fall aber auch einigermaßen dreist. Wie man sich vielleicht erinnert, haben Robert Diggs alias RZA und der gesamte Wu-Tang Clan in den vergangenen paar Jahren merklich an Relevanz eingebüßt. Dieses Album wird die HipHop-Welt auch nicht auf den Kopf stellen, so viel ist sicher. Aber es ist viel besser geworden, als man erwarten durfte. Ein gigantischer Trip, musikalisch in sich sehr stimmig,trotz üblicher Ghettozentrizität wenig aggressiv und an vielen Stellen sehr melodisch. Eine besondere Schwäche hat RZA für eine jazzige Stimme, die an Erykah Badu erinnert. Sie kommt hier gleich mehrfach zum Einsatz. Manchmal holt er auch einen hektischen Kobold vor, der Ähnlichkeiten mit Flavor Flav von Public Enemy hat. Das ist ein guter Schachzug, denn Produktionen aus dem Hause Wu-Tang klingen gerne mal selbstverliebt und lassen Einflüsse von außen selten zu. Man sieht: Auch ein alter HipHop-Haudegen wie RZA ist noch lernfähig.
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