Schicke, Führs, Fröhling – Sunburst
Während mir der SFF-Erstling noch ungeheuer lobenswert vorkam, tauchen mit „Sunburst“ bereits die ersten Bedenken auf. .Nicht etwa, daß die Musik uninteressanter oder zu kopflastig geworden wäre. Die Bedenken liegen vielmehr in der Form begründet: Die Platte enthält sieben mehr oder weniger lange Instrumentaltitel und ich frage mich ernstlich, ob es genügt, ein Thema – zugegeben schön verpackt mit reichlich Einfällen und bewundernswertem Sound – in nur 3-4 Minuten abzuspulen. Wenn man schon ohne Sänger antritt, der die „Message“ oder was immer rüberbringt, sollte man doch wenigstens so konsequent sein und der instrumentalen Aussage des Stückes mehr Raum zubilligen. Und nicht mit beiden Augen auf eventuelle Radioeinsätze schielen, die eine kürzere Spieldauer oft mit sich bringt.
Wie gesagt, die Form verunsichert mich, nicht die Musik. Die ist nämlich nach wie vor erstaunlich profiliert. Ambitionierter Intelligenz-Rock, der sich ebenso mit E-Musik-Einflüssen wie mit dem neuen Jazz einläßt. Im Gegensatz zu ihrem Debutalbum allerdings zu häufig von abgedroschenen Jazzrock-Klischees (überdeutlich in „Wizzard“) überschattet wird. Auf lange Sicht gesehen könnte die Eigenständigkeit von SFF dadurch in Gefahr geraten – etwa auch ein Kommerz-Kompromiß? Überhaupt kommt mir „Sunburst“ streckenweise wie eine leichter verdauliche Fortsetzung ihrer ersten LP vor. (Sollte sie so schlecht verkauft haben?) So lange die Kreativität und Schönheit ihrer Musik jedoch nicht darunter leiden, soll mich das nicht weiter stören. Noch bin ich voll guter Hoffnung…
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