Slickee Boys – Cybernetic Dreams Of Pi

Die erste LP der Slickee Boys sammelte ihre Singles ein und konnte gefallen, weil nur wenig Füllmaterial zu hören war. So ist die zweite eigentlich die erste „reguläre“ LP, und sogleich offenbart sich das Dilemma, vor dem fast alle neueren amerikanischen „Underground“-Bands stehen: Das Niveau der in Eigenarbeit hergestellten Kompositionen hält nicht mit der Attraktivität des Sounds mit. Außerdem sorgt die Flut der wiederaufgelegten Garagen-Klassiker für zusätzlichen Konkurrenzdruck auf einem Minderheiten-Markt.

So gesehen halten sich die Slikkee Boys aus Virginia als eine Band, die aus keiner Gegend mit bemerkenswerter Rocktradition stammt, noch recht wacker. Sie benötigen eine längere Anlaufzeit, ehe mit „Pushin‘ My Luck“ und „Invisible People“ ihr im wesentlichen aus Byrds- und Kinks-Anleihen zusammengebastelter Sound zündet.

Auf der zweiten Plattenseite sieht es etwas freundlicher aus, aber die besten Stücke sind mit „The Crawling Hand“, ein Instrumental, das nicht von-schlechten Eltern stammt, und „Pictures Of Matchstick Men“, eine Uptempo-Version des alten Status Quo-Hits, erst im zweiten Teil zu hören. Dagegen ist „The Marble Orchard“, mit gut sechs Minuten das längste und ehrgeizigste Stück, höchst problematisch. Denn hier kündigen die Pink Floyd-mäßigen Keyboards den Irrweg in den „progressiven“ Rock an. Trotz allem noch: