Rock: Die britischen Boogie-Bolzer mal ganz anders: haufenweise akustische Gitarren, dominante sphärische Keyboards, Gospel-Chöre…

…na, leise Zweifel? Zu Recht. Denn HEAVY TRAFFIC, der – geschätzt – 47. Studio-Longplayer der Champions of Ratdadatdadat, klingt natürlich wie die 30 davor: Zwei einträchtig dahinshuffelnde Fender Telecaster, angeschoben von einem ebenso soliden wie einfallslosen Bumm-Tschak-Backbeat und Keyboards mit bestenfalls garnierender Funktion, die nur mal kurz durch die allmächtige Rhythmuswand hindurchspitzen dürfen. Sechs der 13 Songs [auf der UK-Edition ist’s einer mehr] listen übrigens und das ist eine echte Überraschung -jenen Bob Young als Co-Autor auf, der das letzte Mal vor über zwanzig Jahren an einem Quo-Titel mitgeschraubt hatte. Weiteres Positivum: Drummer Matt Letley (41), auch schon wieder seit gut zwei Jahren in Amt und Würden, langt wenigstens im Studio mit einigem Schmackes hin, wenn er das schon nicht live tut. Womit wir bei den Songs wären und zuerst mal die Ausfalle aussieben: Die von Terry Britten geschriebene Single „Jam Side Down“ legt beim Versuch, den typischen Quo-Sound in ein braves Lalala-Popkorsett zu zwängen, eine ziemliche Bauchlandung hin, „The Oriental“ glänzt, obgleich musikalisch ganz ordentlich geraten, mit den schlimmsten Quo-Lyrics ever („Her name was Mia / from North Korea / I said come over / bring your land rover“), und „Green“, von Keyboarder Andy Bown beigesteuert, ist mit seinen Akustikgitarren wohl doch eher was fürs Pfadfinder-Lagerfeuer. Der Rest: knackig bis richtig gut. „Do It Again“ fegt wie in besten BLUE FOR YOU-Zeiten, das „Gerdundula“-verwandte „Diggin‘ Burt Bacharach“ punktet nicht nur durch diverse Tempiwechsel, und „All Stand Up“, bereits bei den Konzerten im Frühjahr vorgestellt, hat sich mit seiner Mörder-Hookline schon jetzt einen vorderen Platz auf der nächsten Quo-Best Of gesichert. Leider ist die gesamte Produktion wieder mal lausig flach geraten, was den eigentlich verdienten vierten Stern halbiert. Dennoch: Ratdadatdadat rules. Und zündet. Immer noch.

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