The Beat – Special Beat Service

Von allen Gruppen der 2-Tone bzw. Ska-Revival-Phase sind The Beat nicht nur die einzig ernstzunehmen den Überlebenden. Sie besaßen als Band von Aniang an die meiste Substanz. Die inzwischen achtköpfige Gruppe setzt den begonnenen Weg fort. Die Abkehr vom traditioneilen Ska/Rock Steady bedeutet mit Sicherheit nicht die Flucht vor einer unpopulär gewordenen Mode-Erscheinung; schon auf dem Debüt CAN’T STOP IT gab es Songs, die wenig oder nichts mehr mit Ska/ Rock Steady/Reggae zu tun hatten. Anstatt den westindischen Background zu verleugnen, benutzt sie ihn als Basis für neu entwickelte Musikformen, neu zusammengesetzte Strukturen.

Die in den zwölf Stücken von SPE-CIAL BEAT SERVICE verwendeten Stile, Ideen und musikalischen Besonderheiten sind äußerst reichhaltig. Allein das erste Stück, ,1 Confess“: Zum federnden Samba-Schlagzeug ein reines, klares Klavier, die charakteristischen Beat-Rhythmusgitarren, Mandolinenbegleitung, in der Mitte ein lazz-Trompetensolo.

DER GESANG! steht auf meinem Notizzettel: Ranking Roger und David Wakeling (schwarz/weiß) wie so oft zweistimmig, aber diesmal in vorher nie erreichter Hochform. Janette“: Ska (-ähnlich), mit Akkordeon. „Sorry“ hat neuzeitliche Funkeinschübe, mit Bläsern. Überhaupt gibt’s viele Bläser auf dieser Platte. Das wunderbare „Save It For Later“, schqn als Single erschienen, mit klingelnden Gitarren und Tambourin, weckt schon fast Byrds-Assoziationen. Pop. Zart und eindringlich: Das Liebeslied „End Of The Party“.

Samba, Salsa, Reggae, Funk, Toast, Dub, Pop… The Beat und Produzent Bob Sargeant haben diese wilde Anhäufung ungeheuer stilsicher zu einer unaufdringlichen und höchst eleganten Musik verarbeitet, komplex zwar, aber nicht überladen, ich finde sie fast schon zerbrechlich.