The Church – Seance

Diese feine australische Band hat leider hierzulande noch immer nicht den längst verdienten Durchbruch geschafft. In ihrer Heimat genauso bekannt wie die Großverdiener Men At Work, laufen Steve Kilbey. Peter Koppes, Marty Willson-Piper und Richard Ploog in Europa dem Erfolg noch hinterher.

Daran wird wohl auch die wiederum sehr gute LP SEANCE nichts ändern. The Church, das ist der bislang perfekteste Mix aus reinrassigem Byrds-Plagiat und gemäßigten Spuren von verpoppter Psychedelia. Wer auf definitiven Schönklang steht, ist bei der Känguruh-Combo genau richtig.

Jede Platte der Church klingt so, als habe man gerade eine komplette Fabrik mit Rickenbacker-Gitarren geplündert: Alles klingelt und schwebt und schwimmt und läßt sich, 12saitig und ätherisch, treiben. Das Akkord-Reservoir ist dabei strikt limitiert. Bei einem Konzert vor Jahresfrist in Hamburg wurde fast ausschließlich G-D probiert (es klappte gar wunderbar…).

Die Songs auf SEANCE stehen auf gleichbleibendem Qualitäts-Niveau, so wie bei den vorherigen LPs auch. Synthetik gab es bei The Church noch nie. man muß sich daher gar nicht erst dem neuen (semi)akustischen Trend anpassen, denn die vier Australier haben schon sei 1981 „vorgeritten“.