The Felice Brothers, das sind die drei Brüder Ian, Simone und James Felice und ein Typ namens Christmas. Eine rustikale Truppe aus der Gegend bei Woodstock, eine Band der einfachen Geschichten und uramerikanischen Themen. Sie laufen unter Americana, doch greift die Musik viel weiter zurück, in die Zeit der Güterwagon-Lieder, der versoffenen Familienfeste in den Appalachians und Carter-Family-BBQ-Singalongs. Und mit ihren Schnurrbärten und schwarzen Westen sehen die Feiice Brothers auch so aus. Dass sie gar nicht Bürgerkrieg und Sandstürme auf dem Buckel haben, sondern der Jüngste erst Anfang 20 ist. mag man sich schwer vorstellen. Dieser seltsame The-Band-artige Anachronismus fiel auch Conor Oberst auf, der ihr 2OO7 TONiGHT at the Arizona hörte und die Brüder auf sein Label holte. Seitdem sind die Feiice Brothers in aller Munde.Die vier sind am besten, wenn sie -wie im lustigen Trinklied „Love Me Tenderly“ -alle zusammen singen, das klingt dann, als stünde eine ganze Gemeinde ums Klavier herum. Oder in „Frankie’s Gun“, das an Hank Williams‚ „My Bucket’s GotA Hole In It“ erinnert. Americana-Freunde müssen sich auf Country und Folk ohne Indie-Zuflucht gefasst machen. Wer die Felice Brothers mag, hat keine Ausrede mehr, sich endlich mit Hank und Haggard zu beschäftigen.

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