The Hold Steady – Heaven is Whenever
Craig Finns Ankündigung, das neue Album von The Hold Steady sei weniger hymnenhaft und dafür komplexer geworden, dürfte den einen oder anderen Fan der Band beunruhigt haben. Bandkollege Tad Kubler verkündete währenddessen, er habe als Inspiration viel Filmmusik von Gustavo Santaolalla (u.a. „Brokeback Mountain“) gehört. Außerdem ist HEAVEN IS WHENEVER das erste Album der mittlerweile in – seufz – Brooklyn sesshaften Band nach Keyboarder Franz Nicolays Ausstieg – ist das noch The Hold Steady?
Antwort: Ja, mit Abstrichen. Finn sprechsingt und nölt wie eh und je seine Wort-trächtigen, grandiosen Texte über Saufen und Sex in Autos, aber nach Erwähnung altbekannter Charaktere wie „Holly“ und „Charlemagne“ sucht man vergebens. Die Gröl-Refrains der Replacements/Hüsker-Dü-Hommage STAY POSITIVE haben subtileren Classic-Rock-Arrangements Platz gemacht, und tempomäßig bewegt sich die Band zwischen zweitem und drittem Gang – „The Weekenders“ mit seinem unwiderstehlichen Antrieb kommt dem älteren Material am nächsten, aber „We Can Get Together“ ist das Herzzstück der Platte: eine Anspielung an Utopias „Love Is The Answer“ (keine Angst – Hüsker Dü werden auch erwähnt), sacht klingelnde Gitarren und Piano-fertig ist das gelungene Hold-Steadv-Upgrade.
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