The Horrors – Strange House – Psychic Sounds For Freaks And Weirdos :: The Horrors, The Horrors

Wenn man sich die verschiedenen Faschingsrocker über die Jahrzehnte so ansieht, von – meinetwegen – Screaming Lord Sutch über Alice Cooper bis hin zu Marilyn Manson und – ja! – The Dark-ness, fällt auf, dass es bei ihnen kein festes Schema der Einordnung und Gutfindung gibt. Ob man den frühen bis mittleren Alice Cooper als genialen „Schockrocker“ bejubelt und gleichzeitig The Darkness als drittklassige Kopisten von drittklassigen 7oer-Jahre-Metalbands abtut, ist eine rein musikalisch zu beantwortende Frage. Nachdem die geklärt ist, kann die Kostümierung dann als Argument sowohl für als auch gegen die Faschingsrocker angeführt werden. The Horrors aus London sind eine veritable Faschingsrockband – vom Bandnamen bis hin zum Aussehen der Musiker (irgendwo zwischen New York Dolls, Alien Sex Fiend und Tokio Hotel). Und sie klingen auf ihrem Debüt STRANGE HOUSE ein bisschen so wie die gelackteren Brüder von The Cramps mit weniger Rockabilly in der Blutbahn. Durch den 6oer-]ahre-Psych-Rock quietscht sich schön penetrant und permanent eine Orgel. Dazu: Fuzz- und Surfgitarren galore, bis es ein bisschen weh tut, und Sänger Faris Badwan, der den Psycho-Maniac gibt. Es geht los mit „lack The Ripper“, einer Coverversion von Screaming Lord Sutch, dessen Andenken bis jetzt allenfalls noch von Thomas Gottschalk bewahrt wurde. Fast am Ende steht dann das Instrumental „Gil Sleeping“, eine Seltsamkeit, die aus einer verschollenen Session von Sun Ra und The Lounge Lizards stammen könnte. Referenzen hat STRANGE HOUSE mehr zu bieten als Alice Cooper Bühnenenthauptungen: „Sheena Is A Punkrocker“, sangen die Ramones, „Sheena Is A Parasite“, singen The Horrors. Hier will niemand den (Post-) Punk der 70er- und 8oer-Jahre wiederbeleben. Hier geht’s um die 60er. Überhaupt – wann hat’s zuletzt eine Platte mit einem so schönen Untertitel gegeben? „Psychic Sounds For Freaks And Weirdos“. Genau. VÖ: 18.5.»>

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