Längst ein Kapitel Popgeschichte, feiert die Monkee-Mania mit dieser Box fröhliche Urständ. Zu Recht, denn es war ja auch was dran an dieser Band, die (nicht nur) im heimatlichen Amerika abräumte wie kaum jemand zuvor. Wie eine Wiederaufbereitungsanlage für abgenutzte Brennelemente der Popmusik machten die Monkees aus an sich verbrauchter Materie manche Perle für die internationalen Charts.

Ihre Entstehungsgeschichte war ebenso kurios wie amerikanisch: Angestachelt vom Erfolg der Beatles-Filme suchten die Hollywood-Produzenten Bob Rafelson und Bert Schneider per Anzeige „vier Verrückte“ für eine TV-Serie. Von den 437 Kandidaten, die sich auf das Inserat hin bei ihnen meldeten, erhielten Davy Jones, Peter Tork, Micky Dolenz und Mike Nesmith den Zuschlag. Unter dem Namen THE MONKEES machten die vier alsbald Karriere als TV- und Schallplattenstars. Zwei Jahre lang hagelte es Hits: „Last Train To Clarksville“, „I’m A Believer‘, „A Little Bit Me, A Linie Bit You“, „Daydream Believer“. Daß die All American Boys ihre Instrumente anfangs nie und später auch nur zeitweise selber spielten, wurde von Fans und Kritik abgehakt und verziehen. Was zählte, waren allein ihre Songs. Und die erbrachten immerhin den Beweis dafür, daß auch eine Band aus der Retorte Hits abliefern kann.

LISTEN TO THE BAND kommt da als praktisch fehlerfreie Monkees-Kollektion gerade recht. Auf vier CDs finden sich sämtliche Hits des Quartetts, alle wichtigen Albumtracks, das überraschende Comeback der Jahre 1986/87 und darüber hinaus auch noch bisher unveröffentlichtes Material. Quasi als Dreingabe gibt’s ein liebevoll aufgemachtes Booklet in LP-Formal mit Besetzungsangaben, Kommentaren und Anekdoten. Wer also nicht zu jenen Fanatikern gehört, die einfach alles von den Monkees besitzen müssen, ist mit LISTEN TO THE BAND jedenfalls bestens bedient.