The Runaways – And now….the runaways!

Und nun….? Dies Damen-Quartett made in USA hatte anfangs alle Voraussetzungen, um nicht nur von nur favorisiert zu werden. Aber auch wenn man Solidarität mit seinem so rar vertretenen Geschlecht im Rockgeschäft üben sollte, auch wenn so manch‘ männlicher Fan alle musikalischen Ansprüche zugunsten der optischen Erscheinung ablegte, die Zeit der behutsamen Sonderbehandlungen ist vorbei.

Nach vier Alben ist den Runnaways nun die wohl am wenigsten aufregende LP gelungen. Die Abwesenheit von Kim Fowleys magischen Produktionstricks hat spürbare Leere hinterlassen. Vielleicht hätte die Band sich mehr Zeit lassen sollen, bis ihr ein paar prägnantere Titel eingefallen wären. Stattdessen vergreift sie sich an vier Fremdkompositionen, wobei einem das Beatles-Stück „Eight Days A Week“ wirklich nicht acht Tage die Woche zugemutet werden kann. Auch die Versionen des Sex Pistols-Songs „Black Leather“ und von Slades „Mama Weer All Crazee Now“ sind nicht gerade umwerfend. Vor allen Dingen ist der Leiergesang reichlich flach und unbeholfen, die Musik für Hard Rock-Ansprüche eine ziemlich fade Angelegenheit.

Ganz passabel fielen nur zwei Stücke aus: „I’m A Million“, von Lead-Gitarristin Lita Ford gesungen, und „Right Now“, auf dem sich Schlagzeugerin Sandy West auch stimmlich ganz tapfer hält. Wahren Hard Rock-Fans stehen aber interessantere Platten zur Verfügung, und auch unter ausgeprägten Damenstimmen kann man inzwischen recht individuell wählen. Übrigens ist den Runaways gerade die Bassistin Vicki Blue (von Laurie MeAllister ersetzt) weggerannt. Und wenn sie so weitermachen, dann dürften ihnen auch bald die Fans davonlaufen.