Tom Verlaine – Words From The Front

Tom Verlaines drittes Solo-Album ist sein zweitbestes und besser als der Vorgänger DREAMTIME und nicht so gut wie sein Debüt TOM VERLAINE (Verlaines „Kingdome Come“ ist immer noch aufregender als Bowies Version auf SCARY MONSTERS!), und bei weitem nicht so gut wie seine zeichensetzende/Rock-rythmisierende Television-Arbeit, damals in New York (MARQUEE MOON bleibt wirklich ein Meilenstein des Basis-Rock).

War DREAMTIME, mit Heavy-Gitarren-Eskapaden, zu zerfasert, mit zu viel Bombast belegt (teilweise zwei oder drei Gitarren-Parts, ineinandergreifende Gitarren), so strahlt Verlaine auf WORDS FROM THE FRONT wieder – in einsamer/bleicher/reduzierender Direktheit. Sein wüstentrockener/schwankender Gesang, seine kopfschlagenden Gitarren-Fragmente vereinen sich zu einer stummen Schnelligkeit, die viel Raum/Weite läßt. Die engen/disziplinierten Improvisationen lassen Bilder der West-Coast aufkommen (EIGHT-MILES-HIGH-Byrds, vielleicht auch Quicksilver Messenger Service), die intim-abstrakten/surrealen Verlaine-Texte, ein Hauch von Motown. WORDS FROM THE FRONT.

.Walking slowly into romance, lions roaring by the entrance“ sang Verlaine selbstbewußt/entfernt in „There’s A Reason“ auf DREAMTIME.

„I used to crack a lot of sales, Now here I am dealingscrap, It’s aliving but not a lite.“ „Clear It Away“, mit Fred Frith (Baß) und Jay Dee Daugherty (Drums), schwebt auf dub-artig gepaarten Instrumenten, entkleidet; das fast 9minüüge „Days On The Mountain“ (mit einem leichten Saxophon von Lene Lovich) läßtauf einem stetigen Rhythmus Verlaines Rhythmus-Gitarren-Austausch (ab und zu eine Andeutung von Melodie) weit hallen, in psychedelischer Besinnung.

„True Story“ mit glasklaren Gitarren erinnert stark an das erste Television-Album (Titelsong). Verlaine ist ein guter/psychedelischer Rhythmus-Gitarrist, und ein romantischer Nicht-Realist in seinen Gedichten. W.F.T.F. ist das dritte Television-Album.