Vandenberg
Sicherlich eine kleine bis mittlere Überraschung für alle, die (mich eingeschlossen) den Start der neuen holländischen Hardrock-Formation verschlafen haben. Echte HM-Freaks dagegen wissen längst, daß Ex-Teaser-Gitarrero Adrian van den Berg nicht nur Gründer und Namensgeber der Band ist, sondern auch Autor aller neun Titel des Albums. Mit der tatkräftigen Unterstützung von Sänger Bert Heering, Bassist Dick Kemper und Drummer Jos Zoomer (ebenfalls Ex-Teaser) ist ihm Erstaunliches gelungen. Ein jederzeit erfrischend melodisches Debüt, klopffestes Material mit kommerziellen Spitzen und ein lebendiger Sound, der auch nach mehrmaligem Anhören nichts von seiner Kraft einbüßt.
Die erste Seite steht ganz im Zeichen eines erdigen Rock-Blues, angefangen mit „Your Love Is In Vain“ im Stil von Free, nur etwas heavier verpackt, oder dem raffinierten „Wait“, wo van den Berg nach verhaltenem Akkustik-Intro à la Eddie van Haien seiner Gitarre harte Töne entlockt. Interessant ist, wie souverän die Band mit dem „klassischen Erbe“ verfährt und allen Anleihen immer den eigenen Stempel ausdrückt. Das beweist auch die zweite Seite, mit Temponummern en gros. Ein Song wie „Too Late“ lebt von Blackmore-ähnlichen Riffs und einem harmonischen, soliden Rhythmus, in den besonders van den Bergs eigenwillige Soli Abwechslung bringen. Ähnlich auch „Out In The Streets“, hektische Drums und darüber immer wieder deftige Gitarrensprints.
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