Trümmerhaufen: 9/11 als Seifenoper.

Wer hätte geahnt, dass sich in den Trümmern des World Trade Centervor allem Käse befindet? Käse, wie man ihn in den abgeschmacktesten Katastrophenfilmen findet. In denen Dialogzeilen vorkommen wie“.Ich spüre meine Beine nicht mehr“ und aus Mangel an Einfallsreichtum von verschütteten Helden auf besorgte Ehefrauen am Rande des Nervenzusammenbruchs geschnitten wird. Um sich mit einem Amerika auszusöhnen, das Ihm nicht verzeihen will, dass er in Alexander den größten Feldherren aller Zeiten als Bisexuellen dargestellt hat, hat Oliver Stone bei seinem Drama über die Rettung von zwei Polizeibeamten aus dem Schutt der Twin Towers jegliche Kontroverse hintangestellt und zielt auf Seelenbalsam für eine Nation. Dabei gelingt es ihm in seinem Seifenoper-Szenario tatsächlich, das größte aller amerikanischen Traumata derart zu trivialisieren und banalisieren, dass man glaubt, man habe es mit dem Grubenunglück von nebenan zu tun. www. worldtradecenter-film.de