Young, Gifted And Black – The Story Of Trojan Records

Die erste Single auf diesem bedeutsamen Label erschien am 28. Juli 1967 – London war die Welthauptstadt des Pop, und von Kingston wussten die wenigsten. Dabei war einiges los auf Jamaika: Die kleine Karibikinsel hatte seit den späten 50ern ihre ureigene Musikkultur entwickelt. Deren Pioniere wie Duke Reid, Chris Blackwell, Prince Buster und Coxson Dodd unterhielten rege Kontakte nach USA und England. Aus diesem florierenden Netz geschäftlicher Aktivitäten in UK, an dem vor allem Island-Gründer Blackwell fleißig knüpfte, ging 1967 das Trojan-Label hervor – fortan die Nummer 1 in Sachen Jamaika-Pop. Schnell waren auch außerhalb der karibischen Gemeinde die englischen Kids mit Reggae angefixt. Allein in der frühen Blütezeit bis etwa 1973 gelangen Trojan mehr als 30 Hits. Die wichtigsten Umsatzträger hießen Jimmy Cliff, Desmond Dekker, Ken Boothe, The Pioneers und Bob And Marcia, um nur einige zu nennen – der Trojan-Trick war so simpel wie wirkungsvoll: Man produzierte von gängigen Tageshits Reggae-Versionen oder versah jamaikanische Originalsongs mit zusätzlichem klanglichem Zuckerguss für den weißen Markt. Oder beides. Bob And Marcias „Young, Gifted And Black“, ursprünglich von Nina Simone, ist so ein Beispiel. Mitte der 70er Jahre verließ die Trojan-Macher das Glück. Das Potenzial des Roots Reggae wurde nicht erkannt, stattdessen warf man weiter leichtgewichtige Singalong-Popsingles auf den Markt, die aber nur noch punktuell funktionierten. Die spannende Trojan-Geschichte ist hier auf etwa 120 Seiten erzählt, der Rest des Büchleins ist der vollständigen Auflistung aller Veröffentlichungen von Trojan und seinen Unterlabels gewidmet. Dazu gibt’s eine CD mit zwölf zum Teil raren Trojan-Tracks.

>>> www.trojan-records.com