Sabine Sabine


„Seit ich weiß, wieviel Herzblut in einer Produktion steckt, hin ich sehr vorsichtig geworden, weis das Beurteilen von Musikerkollegen betrifft“, stellte die Sängerin der spritzigen Ruhrpott-Band Fritz Brause gleich zu Beginn fest. Außerdem befand man sich mitten in einer Tour, und grippal hatte sich die Dame aus Bochum auch noch infiziert, also „sollte man das alles nicht so ernst nehmen. “ Hier die Ergebnisse:

Style Council: „Die haben mich restlos überzeugt. Schon nach den ersten vier Songs war für mich alles klar. Tracey singt hier doch auch wieder mit. nicht wahr‘.‘ Eine sehr gute Sängerin. Einfach toll.“ (6) Psychedelic Fürs:“.Ich habe diese Band früher nie beachtet, obwohl ich schon wußte, daß die so einen kleinen Kultstatus haben. Jetzt, wo ich zuhören mußte, kann ich sagen: Zu recht! Vor allem die Gitarren fand ich erfrischend schön. Überhaupt mag ich gescheite Gitarren. Ich muß sagen, diese Band habe ich richtig für mich entdeckt …'(6) Purple Schulz: „Musikalisch hat man hier sehr amerikanisch zugeschlagen. Und ich muß sagen, das groovt sehr gut. Der Produzent Tato Gomez hat viele amerikanische Sachen im Kopf. Und ich mag diese Art. deutschen Pop so zu präsentieren. Ich hatte früher ja Schwierigkeilen mit Purple, dem Sänger, aber mittlerweile haben sich seine gesanglichen Eigenheiten zur unverwechselbaren Persönlichkeit entwickelt. Guter Groove. tolle Platte!“ (5) Holger Ciukay: „Ich liebe verrückte Leute! Es ist einfach schön zu sehen, daß es noch Typen gibt, die aus den üblichen Klang-Schemen ausbrechen und sich herzlich wenig um Hörgewohnheiten kümmern. Ungeheuer kreativ, keine Frage.“ (5) Los Lohns: „Da kann ich persönlich leider nichts mit anfangen. Hier gibt es viele Blues-Roots und ich habe jahrelan« Blues gehört. Ich kann’s einlach nicht mehr hören. Handwerklich natürlich hervorragend, aber wenn ich schon um meinen persönlichen Geschmack gefragt werde, ich mag lieber James Brown …“ (2) Hüsker Dü: „Seltsame Töne. Ich hab diese Cassette auf der Autobahn gehört. Ich wurde immer schneller!“ (3) Hugh Masekela: „Nun, das hat ja viel mit Politik zu tun. Allein schon für sein Friedens-Engagement gebühren ihm Punkte. Aber ich wußte gar nicht, daß auch die Musik so nut ist. Die Verbindung afrikanischer Wurzeln mit amerikanischen Soul-Elementen klingt wirklich toll.“ (5) Extrabreit: „Ich hätt‘ den Kai Havaii fast nicht erkannt. Das klingt ja richtig international! Kann es sein, daß hier ein bißchen Simple Minds und Bowie Pate gestanden haben? Ich finde jedenfalls Kais Stimme toll, wenn sie mir auch manchmal mit zuvielen Sound-Effekten zugekleistert wurde.“ (4) Klymaxx: „Die zweite Seite mit den Balladen find ich ja noch okay, aber so Sachen wie ‚Sexy‘ … —– ist ja ekelhaft!“ (4) Vesta Williams: „Ich weiß mein, was mit der Dame los ist, aber warum muß sie versuchen, wie eine Kreuzung aus Janet Jackson und Chaka Khan zu singen? Das hätte die doch gar nicht nötig!“ (3) Rose Royce: „Das groovt schon sehr gut, aber die Musik ist mir ein wenig zu üblich. Ich hah’s gern, wenn man sich außerhalb der ausgetretenen Bahnen bewegt. Das hier ist vergleichbar mit Lionel Richie: Zuviel Schleim! Trotzdem ne (4).“