The Jezabels


Australischer Emopunk-Pop mit ungeniertem Hang zur großen Geste

Bibelfeste Leser werden’s erahnen: Mit seinem Bandnamen spielt dieses Quartett auf die neutestamentarische, angeblich unzüchtige Prophetin Jezebel an. Der Rechtschreibfehler ist Absicht: Mit dem als weiblich empfundenen Buchstaben „a“ will die Band der geschmähten Jezebel endlich ihre weibliche Ehre zurückgeben. „Der Name hat aber auch einen anderen Hintergrund: „Mein Vater nannte mich Jezebel und wollte immer, dass ich in eine Band namens The Jezebels spiele“, erklärt Sängerin Hayley Mary.

Mary und die an einem Konservatorium ausgebildete Heather Shannon kennen sich aus ihrer Jugend in der Surferstadt Byron Bay, wo die Musikszene überwiegend aus Folkies und Hardcore-Punks bestand. Am Anfang schrieben auch Mary und Shannon Folksongs. Beim Studium in Sydney lernten sie dann Samuel Lockwood und Nik Kaloper kennen. Jeder brachte seine Vorlieben ein, und so entstand der Sound der Band: eine theatralische Mischung aus Emopunk und Pop. Sie selbst bezeichnen ihn als „Intensindie“. Und legen auf eine gewisse Vielfalt wert: „Wir sind sehr unterschiedliche Charaktere. Was wir gemein haben, ist eine Bewunderung für alle Musiker, die sich emotional ohne Rücksicht auf Verluste exponieren. Für uns ist Musik vor allem Gefühlsventil.“ Stephanie Grimm

Albumkritik S. 85

* Drei EPs – „The Man Is Dead“, „She’s So Hard“ und „Dark Storm“ gingen dem Debütalbum der Band, Prisoner, voraus.

* Prisoner stieg in Australien auf Platz zwei in die Charts ein.

* Der Produzent der Platte, Lachlan Mitchell, spielt seit Jahren mit Begeisterung in der australischen Black-Metal-Band Nazxul.