Französische Festivals sagen Auftritte der Eagles Of Death Metal ab


Mit seinen Aussagen zu den Anschlägen von Paris ist Jesse Hughes zu weit gegangen. Französischen Festival-Veranstaltern hat es jetzt gereicht.

Nachdem die Band um Jesse Hughes Zeuge der Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris wurde, dabei sogar ein Crew-Mitglied verlor, wich das Mitleid der Öffentlichkeit mit der Band bald dem Entsetzen über die Aussagen des Sängers.

In einem Interview mit „Fox Business“ gab Jesse Hughes zu verstehen, dass er glaube, die Mitarbeiter der Pariser Konzertlocation Bataclan seien eingeweiht gewesen in die Pläne der Terroristen. Daher seien einige von ihnen an diesem Abend nicht aufgetaucht. Kurze Zeit darauf ruderte er wieder zurück und entschuldigte sich für seine „absurden und gegenstandslosen“ Behauptungen.

Doch bei einem weiteren Interview, bestand der Sänger der Eagles Of Death Metal darauf, dass die „liberale Einstellung“ in Frankreich Schuld an den Anschlägen gewesen sei. Auch wollte er nicht von der Idee abweichen, dass die Crew-Mitglieder des Bataclan etwas damit zu tun haben könnten.

„Ich erinnere mich, dass einer von denen meinen Kumpel anstarrte. Ich habe das aber auf arabischen Neid geschoben. Weißt du, was ich meine? Wenn ein Muslim einen amerikanischen Kerl mit Tattoos sieht, starrt er ihn an. Später ist mir klar geworden, dass das Abdeslam war (Salah Abdeslam gilt als einer der Hauptverdächtigen der Terroranschläge vom 13. November und wurde im März 2016 in Brüssel verhaftet), dass er meinen Kumpel anstarrte, weil er dachte, er sei eine Gefahr. Man kann nicht leugnen, dass die Terroristen bereits vor der Show in der Venue waren, irgendwie mussten sie ja reinkommen. Während der Schießerei bin ich raus gegangen und die Backstage-Tür war offen. Wie konnte das geschehen?“, erzählt Jesse Hughes und reiht dabei eine haltlose Vermutung an die nächste.

„Rock en Seine“ und „Cabaret Vert“ distanzieren sich von Jesse Hughes‘ Aussagen

Dann fügt er noch hinzu: „Ich habe Muslime auf den Straßen feiern sehen, während die Anschläge stattfanden. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Wirklich! Woher wussten sie, was passiert war? Es muss eine Absprache gegeben haben.“

Kein Wunder, dass es nun die ersten Reaktionen von offizieller Seite auf diese Mutmaßungen und Unterstellungen gibt. Das „Rock en Seine“-Festival in Paris und das „Cabaret Vert“-Festival in Charleville-Métières im Norden Frankreichs distanzieren sich von den Eagles Of Death Metal und haben deren Auftritte bei den beiden Veranstaltungen abgesagt.

„Being in total disagreement with Jesse Hughes’ recent allegations given in an itw with an american media, both Cabaret Vert & Rock en Seine festivals have decided to cancel the band’s performance. We thank you for your understanding.“, heißt es in einem offiziellen Statement der beiden Festivals.