Lætitia Shériff

Pandemonium Solace And Stars

Yotanka/Cargo

Cineastischer Indie-Rock in Tiefrot – erinnert so ganz nebenbei an die goldenen Jahre des US-Underground.

Im Video zu „The Living Dead“ schaut sich Lætitia Shériff ihr eigenes Video an, wie sie im silbern glänzenden Oldtimer durch eine Spuk-Nacht braust, vor ihr tanzende Skelette und krabbelnde Spinnen. Die Film-im-Film-Komposition kann auch als Meta-Text gelesen werden, der von den Leidenschaften einer Cineastin erzählt. Ihre hollywoodreif ausgeleuchtete Nachtfahrt würde sich bestens in einem Roadmovie von David Lynch machen, nur dass man die ganz normalen Psychopathen durch Zombies ersetzt hätte. Shériff ist in den letzten Jahren auch durch Soundbilder und -skizzen für Spielfilme und Dokumentationen ins Blickfeld gerückt, auf ihren Soloalben  verbindet die Französin diese Bilder zu Geschichten mit tiefroter Färbung. Bei den Aufnahmen zu PANDEMONIUM SOLACE AND STARS wurde sie von Thomas Poli (bekannt durch seine Arbeiten mit Dominique A) unterstützt, der Gitarre gespielt und mit produziert hat. Shériff und Poli haben intensiv an ihrem Cinema-Rock gefeilt, die Krönung dieser Partnerschaft ist der Anchor Song auf dem Album: „The Living Dead“ transportiert ihre dunkle Gefühlswelt in ein memorierbares Stück Indie-Rock, durch das die Stimme der Sängerin vollendet flattert – cool und hochemotional im selben Moment. Erinnert so ganz nebenbei an die goldenen Jahre des US-Underground, die Zeit der Pixies und Throwing Muses.