Diverse – Wired Magazine Presents: Music Futurists

„Tomorrow Is The Question“, hieß einmal eine Platte des in der Disziplin Immer-einen-Schritt-voraus-sein nie versagenden Free-Jazz-Pioniers Ornette Coleman. Das Morgen steht auch im Mittelpunkt des postmodernen amerikanischen New Media-Magazins „Wired“, das mit MUSIC FUTURISTS seine erste CD herausbringt. Deren Tracklisting verwirrt anfänglich, weil Esquivel.Sun Ra, Todd Rundgren, Sonic Youth, Godley & Creme und DJ Spooky nichts miteinander zu tun haben. Doch der Eindruck trügt. Die Compilation bietet einen erstaunlich homogenen Hörgenuß, weil es nämlich doch eine Klammer gibt, die all diese Musiken hier zusammenhält. Denn jeder der 15 Beiträge wurde von einem Künstler/einer Band geschaffen, der/die irgendwann einmal ein „Music Futurist“ war, oder es – im günstigsten Fall – immer noch ist. Esquivels „easy“ anmutende, aber äußerst vertrackte Arrangements („Granada“), Sun Ras versponnene prä-Free Jazz-Phantasien („Plutonian Nights“),Cans atemberaubendes „Spoon“, das 1972 seiner Zeit um mindestens 20 Jahre voraus war, Becks erste Schritte im LoFi-Folk-Hop („Total Soul Future [Eat It]“) oder DJ Spookys Illbient-Soundscapes („Thoughts Like Rain“) -allesamt musikalische Meilensteine,die nicht ohne Folgen für die Zukunft, das Morgen, geblieben sind. Und „Tomorrow Is The Question“, wie wir ja jetzt alle wissen.