The Mynabirds

Lovers Know

Saddle Creek/Cargo VÖ: 7.8.2015

Der bisher eindeutigste Versuch von Singer/Songwriterin Laura Burhenn, mit ihrer aktuellen Band ein Pop-Album zu machen.

Als sie vor fünf Jahren mit „What We Lose In The Fire We Gain In The Flood“ unter dem Namen The Myna­birds debütierte, hatte sie als Musikerin schon einige Erfahrungen hinter sich. Mitte der 90er saß sie an ihren ersten Songs, es folgten zwei Soloalben und eins als Teil des Duos Georgie James.

Eine große Wirkung erzielte Burhenn damit nicht. Anfangs hörte man bei The Mynabirds die Soul-Einflüsse der Sängerin und Pianistin durch, aber auch eine starke Bindung etwa zu Carole King. Inzwischen liebt sie nicht nur den Klang der klassischen Tasteninstrumente, sondern auch den der moderneren. Dieses Album ist das bisher elektronischste von The Mynabirds, ohne dass man gleich von Synthie-Pop sprechen muss. Ihren Anspruch hat sich Burhenn bewahrt. Man hört das an ihrer Geschichte über ihren Wohnort Omaha, mit dem sie musikalisch zugleich dem nahekommt, was auf Saddle Creek sonst veröffentlicht wird. Es ist ein packendes, gespenstisches Stück.

Demgegenüber steht mit „Believer“ ein exakt drei Minuten langer Popsong, der die Entschlossenheit der Sängerin unterstreicht, aus der Nische zu flüchten. Mit „Orion“ kommt die Erinnerung an die New-Wave-Band The Motels zurück, allein schon deshalb, weil Burhenn wie deren Martha Davis singt. Immer wieder entdeckt man unter der Oberfläche solche nicht naheliegenden Einflüsse. Sie sind ein wichtiger Grund, warum man dieses Album von Anfang bis Ende als Erlebnis empfindet.