Aeroplane


Songwriting statt Sampling: NuDisco mit Herz für Kinder.

„Ein Song entsteht, indem ich am Klavier sitze und komponiere. Eine gute Melodie ist auch ohne Instrumentierung gut. Dann erst überlege ich, welche Arrangements es noch braucht.“ Verblüffend, was Vito de Luca da über die Entstehung seines Debütalbums als Aeroplane erzählt. Schließlich klingt We Can’t Fly gar nicht nach Songwriter-Album – sondern als habe sich jemand ohne Hemmungen durch die Popgeschichte gesampelt: Giorgio Moroder trifft auf Easy-Listening-Terrain auf Prog-Rock-Gitarren. Dabei ist de Lucas‘ Popmusikwissen überschaubar: „Ich bin kein Nerd mit obskuren Vorlieben“, sagt der italienischstämmige Belgier: „Ich höre mir Platten an, die jeder kennt – The Dark Side Of The Moon etwa oder Rumours von Fleetwood Mac. Dann versuche ich herauszufinden, was sie so besonders macht und was ich daraus lernen kann.“

Seine Studierstunden muss de Luca seit einigen Monaten allein verbingen. Während der Aufnahmen zu Aeroplanes Debüt kam es zum Streit mit Stephen Fasano, dem langjährigen Zweiten im Bunde. Fasano verließ die Band, um, wie er sagt, „das Wohl des gemeinsamen Babys nicht zu gefährden“. Ein wohl vernünftiger Schritt, das Baby ist zumindest wohlauf und mischt ganz frühreif die NuDisco- und Balearic-Szene Europas auf.

Albumkritik ME 10/10

* Als Vito de Luca und Stephen Fasano 2001 ihre erste Single als Aeroplane veröffentlichen, arbeiten sie bereits seit sechs Jahren zusammen.

* Bei den Aufnahmen zu ihrem Debütalbum kommt es, wie die Band via Facebook mitteilt, zu „sehr emotionalen Auseinandersetzungen“; Fasano steigt aus und macht das Duo zur One-Man-Show.