Anita Lane setzt auf Sinnliches und liefert so den untergrundigen Soundtrack zum Sex.


Ich wünschte, ich wäre diesem Menschen nie begegnet!“ Warum Anita Lane so an Nick Cave zurückdenkt, dem sie 1980 mit dessen Birthday Party nach London gefolgt war und mit dem sie später die Bad Seeds initiierte, bleibt ihr Geheimnis. Anno 2001 jedenfalls will sie nicht mehr die zweite, sondern die erste Geige spielen und hat daher mit Bad Seeds-/PJ Harvey-Mitstreiter und Produzent Mick Harvey Longplayer Nummer 2, „Sex O‘ Clock“, eingespielt. Zielsetzung war, frivolen, libidinösen Sounds bis zum Ende zu folgen.

1988 hatte Lane mit der Solo-EP „Dirty Sings“ debütiert. 1993 folgte das Album „Dirty Pearl“ mit der Neuinterpretation von Marvin Gayes „Sexual Healing“. Nunmehr besingt sie „The Next Man“,fordert: „Do The Kamasutra“. Eindeutig zweideutig, sozusagen. Texte über Lust und mühsam erkämpfte Erlösung.

So besteigt Anita mühelos den Thron im Land der lasziv-sinnlichen Pop-Klänge, liefert den Underground-Soundtrack fürs körperbetonte Beisammensein. Ihr treibender Groove setzt sich aus Rhythm’n’Blues-, Soul- und Seventies-Elementen wie dem Klang der Disco zusammen. Und – Nick Cave hin oder her – Loops aus Bad-Seeds-Sessions der Mittneunziger verwendet Frau Lane ebenfalls. Diese Vielfalt möchte man auch live bewundern. Aber das kann dauern. Schließlich muss sich die Schöpferin von „Sex O’Clock“ um ihre Familie kümmern.

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