Babylon Zoo – King Kong Groover


Der Mann krakeelt „yääääääh‘ und „späijäääce“, er kann so viele „Äs“ in einen Refrain packen wie sonst keiner. Jas Mann alias Babylon Zoo ist von seinem Trip als „Spaceman“ (1996 Nummer 1 in über einem Dutzend Ländern) gar nicht erst wieder zurückgekehrt und spielt uns Erdlingen den wagnerianischen Space-Blues. Weniger wohlmeinende Zeitgenossen werden die zehn Songs auf KING KONG GROOVER als Selbstplagiate entlarven, wir aber werfen einen freundlichen Blick auf das Oeuvre. Fetter 70er Glam-Rock trifft auf satte Gospel-Pracht („All The Money’s Gone“), Phaser-Effekte und Streicher durchwirken Echo-Sound-Wellen und feine Melodien („Chrome Invader“). Wenn dazu Jas Manns Stimme erklingt, kriechen Brett Anderson und der heilige Sowie aus ihren Löchern und geben eine zünftige Probe ihres Jodel-vermögens. Yäääääh! Alle Songs sind in Honig verpackt, einer süßer als der nächste – „Manhattan Martian“, eine sinfonisch angelegte Mid-Tempo-Nummer, hatte Jas Mann ursprünglich für Roland Emmerichs „Independence Day“ geschrieben, bei Abgabe war’s dann aber zu spät. Vielleicht hätte er dem schwäbischen Hollywood-Cleverle ein paar Songs für sein jüngstes Opus anbieten sollen-„Godzilla“ im King-Kong-Groove, das wär’s doch gewesen. Willkommen im Zoo für große Tiere.