Bombay Bicycle Club jetzt volljährig


Die Nordlondoner übertreffen mit ihrem Debütalbum alle Erwartungen.

Bombay Bicycle Club sitzen in einer Kneipe neben dem Berliner Frannz Club und freuen sich, plötzlich reisen zu dürfen. „Daheim in England ist alles grau und hässlich. Hier auf dem Kontinent sehen die Städte wirklich toll aus. Vor ein paar Tagen waren wir in Zürich. So pittoresk!“, erzählt Jack Steadman, der Frontmann mit der herrlich gequetschten Stimme.

Nun wäre es unfair, Steadman Naivität vorzuwerfen. Denn er und seine Mitstreiter haben seit ihrer Gründung vor bald fünf Jahren einen für ihr Alter verblüffend austarierten Sound gefunden. „Wir konnten in Ruhe an unseren Songs feilen, weil da eine andere Band war, die alle Aufmerksamkeit auf sich zog“, sagt Gitarrist Jamie MacColl. Die Rede ist von Cajun Dance Party, Schulkameraden, die zwischen 2006 und 2008 so eine Art Mini-Hype evozierten. Bombay Bicycle Club schafften es immerhin auf die Bühne des renommierten V-Festivals – und damit auch auf den Schirm diverser A&R-Agenten.

Trotzdem nahmen die vier erstmal ihre Platte auf. In Ruhe und ohne jeden Druck. Mit dem fertigen Produkt in der Hand suchten und fanden sie ein Label. Island Records übrigens, wo in der Vergangenheit Band-Helden wie Fairport Convention und Nick Drake unter Vertrag waren. Dass der Club als nächstes eine Folk-Platte veröffentlichen möchte, passt da gut.