Casper auf „Hinterland Tour 2014“: So war sein Konzert in der Berliner Max-Schmeling-Halle


Ganz schön okay: Casper hat in der Max-Schmeling-Halle Berlin gespielt. Wir waren da und haben einen Konzertbericht und Fotos mitgebracht. Casper wiederum hatte ein paar Special Guests am Start.

Im vergangenen Jahr tourte Casper noch im kleinen Rahmen durch die Clubs Deutschlands, nun füllt er mit seiner „Hinterland Tour 2014“ einige der größten Hallen der Nation. Auch in der Berliner Max-Schmeling-Halle macht er Halt, um dort vor etwa 10000 Fans zu spielen.

Der Veranstalter ist sich des Durchschnittsalters des Casper-Publikums bewusst, ohne Ausweiskontrolle und Muttizettel kommt man nicht rein. Ob Mutti jedoch weiß, dass der kurzfristig bekannt gegebene Special Guest K.I.Z. ist und dem Nachwuchs so Zeilen wie „Du bist Deutschland, denk an die Geburtenrate, vergiss doch die Pille und wälz dich vor allen Jungs in Kacke wie Christina Milian“ um die Ohren haut?

Ein bisschen verloren wirken die Drei auf der großen Bühne schon, das machen sie aber mit umso größeren Klappen wieder gut. Und schließlich wird doch noch auf das junge Publikum eingegangen: Der „F.U.N.“-Song von „Spongebob Schwammkopf“ wird zu einem der Hits des Abends.

Gut aufgewärmt kann das Publikum schließlich Casper zujubeln – und das tut es laut und ausdauernd. K.I.Z. sollen nicht die letzten Überraschungsgäste des Abends bleiben: Für „Ganz schön okay“ kommen Kraftklub auf die Bühne, bei „XOXO“ gibt es Verstärkung von Thees Uhlmann, dem „besten Tänzer der Stadt“. Vom Pogo-geeigneten „Mittelfinger hoch“ bis hin zum melancholischen „Lilablau“ ist die Setlist eine reine Achterbahn der Gefühle. Gut, dass der Rapper sein Publikum mit einem kräftigen „Und jetzt springen!“ oder „Alle Hände hoch!“ aus jedem Stimmungstief ziehen kann.

Ob man ihn nun für den besten deutschen Rapper aller Zeiten hält, ihn als Guilty Pleasure vor anderen verleugnet oder in ihm nur einen Pseudo-Poeten sieht: Wenn Casper auf der Bühne steht und bis über beide Ohren grinst, weil das Publikum einfach nicht aufhört Singalongs und Sprechchöre anzustimmen, obwohl das schon seit Jahren bei jeder seiner Shows passiert; wenn er immer wieder auf Menschen zeigt als wolle er sagen „Hey, cooles Shirt!“; oder wenn er jeden Song so rausschmettert als hätte er ihn gestern erst geschrieben – dann muss man ihn einfach mögen, zumindest in diesem Moment. Und wer bei Songs wie „Michael X“ und „20qm“ nicht mal ein immerhin theoretisches Tränchen verdrückt hat, muss ein Herz aus Stein haben.

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