HipHop-Geschichte

Die besten US-Rap-Alben der 90er: Dr. Dre rehabilitiert sich auf 2001


Das zweite Studioalbum von Dr. Dre ging mehrfach Platin und bugsierte Andre Young nach mehreren gescheiterten Projekten zurück an die Spitze der HipHop-Szene. Das hier ist die Geschichte von 2001.

In dieser Serie benennt MUSIKEXPRESS zehn bahnbrechende HipHop-Alben der Neunziger. Nach The Notorious B.I.G. mit LIFE AFTER DEATH widmen wir uns diesmal Dr. Dre und seinem Album 2001.

Die besten US-Rap-Alben der 90er: Biggies selbsterfüllende Prophezeiung auf LIFE AFTER DEATH

Auf zu neuen Ufern

Andre Young, alias Dr. Dre stand 1996 nach seiner Trennung von Death Row zum zweiten Mal in seiner Karriere vor einem großen Neuanfang. Bereits 1991, nachdem interne Streitigkeiten zur Auflösung von N.W.A. und der Trennung von Ruthless Records führten, musste er sich neu orientieren. Danach gründete er zusammen mit seinem ehemaligen Bodyguard Suge Knight, Dick Griffey und The D.O.C. Death Row. Das Label verkaufte weltweit fast 150 Millionen Alben und generierte einen Umsatz von nahezu 750 Millionen Dollar. 

Trotz des Erfolgs endete die Geschäftsbeziehung zwischen Young und Knight 1996, nachdem Dre seinen 50-prozentigen Anteil an dem Label aufgab. Im Zuge der Trennung kam es zum Streit mit Snoop Dogg und 2Pac, der ihn auf seinem Album THE DON KILLUMINATI: THE 7 DAY THEORY wiederholt disste. Statt sich in Beefs zu verlieren, widmete sich Young lieber der Label-Arbeit und gründete 1996 Aftermath Entertainment.

Jedoch sollte es zu diesem Zeitpunkt noch drei weitere Jahre dauern, bevor er den Nachfolger zu seinem Debütalbum und Meilenstein THE CHRONIC veröffentlichte. Dre erklärt die Auszeit damit, dass ihm ein kreatives Puzzlestück fehlte. Dies erschien ihm in Form von Eminem 1997. Zuvor reichte ihm Jimmy Iovine ein Demotape von Slim Shady. Plötzlich machte es „Klick“.  Andre Young war sofort Feuer und Flamme für den Rapper aus Detroit. Infolgedessen arbeiteten sie gemeinsam an Eminems erstem Major-Album  THE SLIM SHADY LP und schürten das Feuer für Dres nächstes Projekt.

Sand im Getriebe

Dre musste zwischenzeitlich nicht nur den unschönen Abschied von Death Row verarbeiten, sondern auch den Flop seiner Compilation DR. DRE PRESENTS… THE AFTERMATH von 1996. Noch im selben Jahr gründete er die Supergroup The Firm. Gemeinsam mit Nas (bürgerlich: Nasir Jones), dessen Manager Steve Stoute und dem Produktionsteam Trackmasters rief er die Crew ins Leben, die aus Nas, Foxy Brown, AZ und Cormega bestand. Zudem stieß Nature hinzu, nachdem Cormega die Gruppe verlassen musste. The Firm unterschrieben bei Dr. Dres Aftermath Entertainment und sollte das Plattenlabel pushen. Trotz eines anfänglichen Hypes enttäuschte jedoch das Debütalbum THE FIRM (1997).

Der Start von Aftermath stand damals also unter einem schlechten Stern. Hinzu kam, dass Dres Solokarriere ins Stocken geriet. So richtig erfolgreich war er zuletzt mit seinem Gastbeitrag „No Diggity“ mit der RnB-Gruppe Blackstreet gewesen. Der Song erschien am 29. Juli 1996 und ging auf die 1 in den US-amerikanischen Single-Charts. Allerdings war das 1999 bereits mehr als drei Jahre her. Im schnelllebigen Musikgeschäft eine äußerst lange Zeit. Dieser Kampf aus dem Schatten der Musikindustrie und die Bestätigung seiner eigenen Leistungen aus der Vergangenheit als Gangsta-Rap-Pionier hinterließen Spuren und bestimmten große Teile von 2001. So auch auf der ersten Hit-Single „Still D.R.E.“

Video zu: „Still D.R.E.“

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