ESC: Londoner Screening-Party wegen Israels Teilnahme abgesagt


„Solange Israel im Wettbewerb bleibt“, will man keine ESC-Feier in Englands Hauptstadt ausrichten.

Die größte Screening-Party zum Finale des Eurovision Song Contest in London wurde abgesagt. Der Grund: Israels Teilnahme am Wettbewerb. Der Veranstaltungsort, das Rio Cinema in London, gab die News dazu am Samstag, den 16. März, via X bekannt.

Keine Feierei in London, „solange Israel im Wettbewerb bleibt“

In dem Post ließ das Rio Cinema verlauten: „Nach Gesprächen mit den Organisatoren der Eurovision Party London haben wir gemeinsam beschlossen, das große Finale des Eurovision Song Contest in diesem Jahr nicht zu zeigen, solange Israel im Wettbewerb bleibt.“

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Auch auf Social Media gab es schon vermehrt Kritik – man forderte, aufgrund des andauernden Israel-Hamas-Krieges, Israel vom Wettbewerb auszuschließen. Da dies aber nicht geschah, gibt es weiter Gegenwind zur Veranstaltung.

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ESC will weiterhin Fokus auf Musik statt Regierungen setzen

Noel Curran, der Generaldirektor der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den ESC organisiert, will bei der Entscheidung, Israel im Wettbewerb zu lassen, kein politisches Statement setzen. Seine Aussage dazu: „Wir verstehen die Sorgen und tief empfundenen Ansichten über den aktuellen Konflikt im Nahen Osten. Das tiefe Leid all derer, die in diesen schrecklichen Krieg verwickelt sind, kann uns nicht unberührt lassen. Der Eurovision Song Contest ist jedoch eine unpolitische Musikveranstaltung und ein Wettbewerb zwischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die Mitglieder der EBU sind. Es handelt sich nicht um einen Wettbewerb zwischen Regierungen. Wir sind uns der vielen Stimmen bewusst, die fordern, Israel vom diesjährigen Wettbewerb auszuschließen, so wie wir den russischen Sender 2022 nach der Invasion in der Ukraine ausgeschlossen haben.“

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Er ergänzte: „Vergleiche zwischen Kriegen und Konflikten sind komplex und schwierig und stehen uns als nicht-politischer Medienorganisation nicht zu. Die EBU steht im Einklang mit anderen internationalen Organisationen, einschließlich Sportverbänden und anderen internationalen Gremien, die in ähnlicher Weise ihre integrative Haltung gegenüber israelischen Teilnehmern an großen Wettbewerben in dieser Zeit beibehalten haben und wir werden uns auch in Zukunft dafür einsetzen, dass der Eurovision Song Contest eine unpolitische Veranstaltung bleibt, die weiterhin das Publikum in aller Welt durch Musik vereint.“

Die Endrunde des diesjährigen Eurovision Song Contest wird am 9., 11. und 13. Mai in Malmö in Schweden stattfinden und dann auch im Fernsehen übertragen werden.