Die Fleet Foxes müssen (und können, wenn auch nur schwer) damit leben, gelegentlich als Hippie-Band bezeichnet zu werden. Sänger und Songschreiber Robin Pecknold zufolge haben solche Einordnungen gewöhnlich sowieso mehr mit Äußerlichkeiten als mit der Musik der jeweiligen Band zu tun: „Ich finde, dass die Hippie-Klassifikation dieser Tage hauptsächlich über nicht-musikalische Dinge läuft.“ So gesehen dürfte sich Pecknold nicht beschweren – sein Jesusbart und seine Jesushaare verleihen ihm durchaus eine hippieske Erscheinung. Was ihm in letzter Konsequenz dann auch egal ist: „Ich mag wie ein Hippie aussehen, aber eigentlich kann ich sie nicht ausstehen. Und auch wenn ich kurzes Haar hätte, hätte ich eine Heidenangst vor dem Haareschneiden. Wie sehr ich Friseurbesuche hasse!“ Doch auch von der musikalischen Warte aus betrachtet, gehen die Abräumer des South-By-Southwest-Festivals mit ihren überlebensgroßen vocal harmonies, ihren teils versponnenen Instrumentalarrangements und ihren naturbezogenen Texten locker als Vorzeige-Hippieband durch. Passenderweise bezeichnete die britische Zeitung The Guardian ihre Musik als „Wunder-Rock“: „Sie sind wundervoll in beiderlei Wortsinn: Einerseits sind sie großartig, andererseits hat man den Eindruck, sie gehen mit einem Wundern über die Welt durch selbige und vermitteln dieses Staunen ihren Hörern.“ Die Fleet Foxes fanden bei den Aufnahmen zur Sun giant ep und zum Album fleet foxes besonders großes Vergnügen an den Chorparts („It was the most enjoyable thing for us“), weshalb sich diese letztendlich zum Trademark entwickeln durften: „Wir arbeiteten an einer Reihe von Songs, und die mit den Gesangsharmonien entpuppten sich einfach als die mit dem bleibendsten Wert.“ Derzeit verweilen Pecknold und seine flüchtige Fuchsflotte auf Tour im Vereinten Königreich. Wenn sie im Herbst dann nach Deutschland kommen – bei Redaktionsschluss gab es noch keine Termine, die Band aber plant eine Tour -, dürfen auch wir endlich mitstaunen.

Fleet Foxes fleet foxes (Bei laUnion/CooperativeMusic/Universal)

»>CD IM ME S. 26, EP-KRITIK ME 6/08, ALBUMKRITIK ME 9/08