Flurfunk


Kein Kuchen für Michi Beck

Was haben, erstens, eine Torte in der Form Deutschlands, zweitens, die Fantastischen Vier und drittens, ein isländischer Vulkan gemein? Gebäck und deutscher Hip-Hop überhaupt nichts, zum Bedauern der Redaktion. Schuld daran ist Drittens: Die Torte und die Fantas sollten eigentlich für ein ME-Gespräch mit Benjamin von Stuckrad-Barre in Berlin zusammentreffen. Doch weil es ein Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen vorzog, Hunderte Millionen Tonne Asche in die Atmosphäre zu husten und damit den Flugverkehr im gesamten Europa lahm zu legen, schafften es Michi Beck und Co. nicht mehr rechtzeitig nach Berlin. Die Bilanz? 130 Euro für eine Torte, die jetzt in unserem Kühlschrank laufen lernt und eine Vertagung des deutschen Pop-Gipfels, mit dem Arbeitstitel Stucki vs. Stuggi. Die Suche nach einem anderen Verwendungszweck der Torte verläuft ins Leere. Der Vorschlag „Kuchenschlacht“ scheiterte an den Praktikanten, die sich weigern, die Sauerei aufzuwischen. Auch findet sich niemand, der den Kuchen essen will. Das liegt nicht zuletzt an der Aufschrift „Nicht anfassen“, die noch aus der Vor-Aschenwolken-Zeit stammt. Außerdem lassen sich die Redaktionsmitglieder grob in drei Gruppen mit folgenden Verpflegungsgewohnheiten einteilen: Ehrliche Curry-Wurst oder ehrliches Köfte, vegetarische Biokost, Kaffee und Kippen. Keine Kuchenfreunde. Ist auch nachvollziehbar, wer will schon (ACHTUNG: infantiler Seitenhieb gegen Umzugskritiker) auf tighten Berlin-Mitte-Hipster-Parties mit Kuchenplauze über den zu tief hängenden Karottenhosen erwischt werden. Das nächste Mal kaufen wir einfach Butterkeks und Nutella, ist sowieso charmanter, findet der Flurfunker.