Grand Funk Railroad


WO BLEIBT DIE VERDIENTE ANERKENNUNG?

Gruppen wie Led Zeppelin, Black Sabbath und Deep Purple brauchen sich keine Sorgen zu machen, denn ihre Platten verkaufen sich beinahe wie von selbst. Die von den betreffenden Plattenfirmen genannten Verkaufsziffern beweisen klar und deutlich, dass „heavy“ Musik heute mehr denn je „in“ ist. Auch in Amerika findet diese Musikrichtung derzeitig grossen Anklang. Eine Gruppe, die sich in den Staaten besonderer Beliebtheit erfreut, ist Grand Funk Railroad. In kurzer Zeit brachte die Gruppe drei Alben auf den Markt, für die sie jeweils eine „Goldene“ bekamen. Ihre Auftritte locken jedesmal an die 20000 bis 30000 Besucher an, was für die Organisatoren einen hübschen Gewinn und für die örtliche Polizei jedesmal eine Menge Arbeit bedeutet. Letzteres gefällt der Gruppe weniger.Sie regen sich fürchterlich darüber auf, dass es heutzutage Büros gibt, die unter dem Motto „Rent A Cop“ ihre zweifelhaften Dienste anbieten. Weil die Polizisten in der jüngsten .._,.. jenheit die Auftritte oft selbst an meisten gestört haben, weil sie beim Anblick der vielen Popfans in Panik gerieten, tritt Grand Funk Railroad herutzutage nur noch auf, wenn keine Polizei anwesend ist. Und das ist für amerikanische Begriffe eine noch nie dagewesene Situation. Grand Funk Railroad steht erst seit kurzem im Interesse der Öffentlichkeit. Es begann im July 1969, als die Gruppe beim Atlanta Pop Festival vor 50 000 Menschen spielte. Das Publikum raste vor Begeisterung und die Folge davon waren unzählige Einladungen zu diversen anderen Festivals. Der Erfolg war überall der gleiche und spornte die Gruppe dazu an, ihre erste LP „On Time“ aufzunehmen. Die Verkaufsziffern stiegen überall, wo die Formation auftrat, ins Unermessliche und resultierten schliesslich in einer „Goldenen“. Grand Funk besteht aus: Mel Schacter (bass), Don Brewer fdrums) und Mark Farner (sologuitar). Mark ist übrigens auch als Komponist für sämtl: -he Nummern verantwortlich und neben – Sologitarre spielt er eine Reihe andei-rr Instrumente, u.a. Orgel, Klavier und Harmonika. Gleich nach ihrem ersten Plattenerfolg ging die Gruppe wieder ins Studio um unter der Leitung von Terry Knight (gleichzeitig ihr Manager) ihre zweite LP aufzunehmen, die den Titel „Grand Funk“ trug und wieder mit Gold gekrönt wurde. Die amerikanische Presse singt seitdem wahre Lobeshymnen auf die junge Gruppe und Vergleiche wie „amerikanische Led Zeppelin“ treten immer häufiger auf. Die Herren Farner, Brewer und Schacter liefern nicht nur einmalige Musik, sie sind auch sonst ganz aussergewöhnliche Typen. So ist es zum Beispiel für Journalisten fast unmöglich, mit ihnen ein Gespräch zu beginnen. Nach den Strapazen, die jedes Konzert mit sich bringt, ziehen sie sich am liebsten gleich in die Stille ihres Landhauses in Flint/Michigan zurück. Ihr letztes Album „CloserTo Home“ wurde im Madison Square Garden in New York aufgenommen (Get Your Ya-Yas‘ Out von den Stones kam auch hier zustande). Bei dieser Aufnahme waren ca. 13 000 Leute zugegen. Die Gruppe war übrigens kürzlich in England und gab dort einige Konzerte, die mit grosser Begeisterung gewertet wurden. Schade, dass man ihnen auf dem europäischen Festland immer noch nicht die gebührende Anerkennung zollt. Vielleicht sollte man ihre Platten tatsächlich etwas „pushen“. Verdient hätten sie es*