All Eyes on Her: Warum Griff auf dem besten Weg ist, eine echte Newcomerin zu werden


Die Britin Sarah Griffith ist 19 Jahre alt und veröffentlicht erst seit einem Jahr Musik. Vergleiche mit Dua Lipa, Lorde und FKA Twigs werden bereits laut.

Was braucht es heute um als junge Künstlerin in der Pop-Welt Fuß zu fassen? Griff probiert es mit absoluter Authentizität. Und es scheint ihr zu gelingen. Zwischen Selfies mit Freundinnen und exklusiven Einblicken hinter die Kulissen ihres künstlerischen Schaffens, zeigt sich Griff auf Instagram selbstbewusst, ehrlich und verletzlich zugleich. Mit über 31.000 Instagram-Followern und über 600.000 YouTube-Klicks für ihr Musikvideo zur neuen Single „Mirror Talk“, scheint Griff den Zeitgeist ihrer Generation zu treffen. Und das, obwohl sie erst im Juli des vergangenen Jahres anfing, Songs zu veröffentlichen.

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Die 19-jährige Sarah Griffith, wie Griff mit bürgerlichem Namen heißt, entpuppt sich als wahres Multitalent. Ihre Songs schreibt und produziert sie eigenhändig, in ihren visuellen Projekten wird ein multidisziplinärer Ansatz deutlich: Ihr scharfer Blick für die visuelle Umsetzung ihrer Videos macht sich bei der Gestaltung von Live-Visuals in ihrem eigenen Studio bemerkbar. Und als sei das nicht genug, schneidert Griff ihre eigene Bekleidung. Der unverkennbare Bälle-Pferdeschwanz zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Kunst und ist mittlerweile zu einem Markenzeichen geworden.

Das Ergebnis von Griffs harter Arbeit kann sich sehen lassen: Im November 2019 veröffentliche sie ihre erste EP („The Mirror Talk“) und spielte daraufhin ihr erstes Konzert überhaupt – eine ausverkaufte Show in der Londoner Hoxton Hall. Ein neuer Konzerttermin steht bereits fest: Am 25. März wird Griff im Omeara London auftreten.

Auch Griffs Kindheit war alles andere als unspektakulär. Zwischen zwei älteren Brüdern wuchs Griff mit den Pflegekindern ihrer Eltern in einer britischen Kleinstadt auf. In Ihrer neuen Ballade „Good Stuff“ – einem vermeintlichen Trennungssong, der am 7. Februar 2020 erschien – singt Griff genau über diese Familiendynamik. Unterstützt von zarten Pianoklängen singt Griff über die Trennung der besonderen Art: „Meine Familie nimmt Pflegekinder auf, wir hatten Kinder, die bis zu vier Jahre mit uns gelebt haben, doch am Ende ziehen sie stets weiter, in eine für sie permanentere Situation. Jedes Mal, wenn sie dies tun, erinnern wir uns als Familie immer nur an ‚die guten Sachen‘. So geschah es, dass ich vor etwa einem Jahr ins Studio kam und in meinem Notizbuch die Wörter ‚Only remember the good stuff‘ stehen hatte. Daraus wurde dieser Song.“

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Inmitten des vermeintlichen Trubels ihres Elternhauses fand Griff in jungen Jahren ihr kreatives Ventil: Die ersten Klavierstunden erhielt sie mit sechs Jahren, das Schreiben eigener Songs begann sie im Alter von zwölf Jahren. Als Teenager schnappte sie sich den Computer ihres älteren Bruders und brachte sich das Musikmachen selbst bei.

Bis zu der Radiopremiere von „Mirror Talk“ bei Annie Mac im vergangenen Jahr, hielt Griff ihr musikalisches Schaffen vor ihren Mitschüler*innen geheim. In einem i-D Interview erklärt sich die Sängerin damit, dass es ihr bis vor Kurzem unangenehm gewesen sei, ihre Kunst mit anderen zu teilen. Und das, obwohl sie seit Jahren jeden Tag an ihrer Musik arbeitet. „Es ist einfach so, dass in der Schule niemand damit angeben will, singen zu können. Dinge brauchen Zeit und es gibt keine Garantie, dass ich mit meiner Musik erfolgreich werde, also ist es mir ehrlich gesagt etwas unangenehm darüber zu reden, bis ich an dem Punkt angelangt bin.“ Jetzt, nur ein Jahr später, beschreibt die „Sunday Times“ ihren Sound bereits als „Lorde trifft FKA Twigs“, das „V Mag“ sieht in ihr gerade „die angesagteste britische Newcomerin seit Dua Lipa.“

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Griffs Herangehensweise und ihr Anspruch an ihre Kunst ist nicht nur perfektionistisch, sondern vor allem eins: greifbar. Sie spricht vom Leistungsdruck, dem 19-Jährige in der heutigen Zeit ausgesetzt sind und versucht trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, sich selbst treu zu bleiben. Gerade deshalb lässt sie uns aufhorchen. Denn wer genauer hinhört erkennt, wie facettenreich ihre Kunst ist. Von klassischer Piano-Ballade zu bestärkender Self-Love-Hymne: Griff singt über die Hoffnungen, Ängste und Wünsche einer jeden 19-Jährigen und zeigt damit, dass sie genau weiß, was sie will: sie selbst sein.

Griffs Debütalbum wurde noch nicht angekündigt.

https://www.instagram.com/p/B7Y4rE6hxJ5/