GZUZ: Anwalt fechtet Höhe der Geldstrafe im Berufungsprozess an


Wer bringt Licht hinter GZUZs unübersichtliche Vermögensverhältnisse? Eine Frage, die dem Gericht eigentlich der Steuerberater des Rappers beantworten sollte.

Am Mittwoch musste Rapper GZUZ sich wieder einmal vor Gericht verantworten. Der Prozess zieht sich und eine Pause zum Verschnaufen scheint noch lange nicht in Sicht. Die zuständige Richterin Dietrich erwartet sogar dessen Verlängerung. Das Gericht hatte im September 2020 eine Haftstrafe für eineinhalb Jahre sowie eine Geldstrafe von 510.000 Euro gegen den Rapper erlassen. Zu hoch sei diese Geldstrafe angesetzt – findet jetzt sein Verteidiger Ulf Dreckmann.

GZUZ wurde beim Prozessbeginn wegen Körperverletzung, Drogen- und Waffenbesitz sowie wegen Diebstahls einer Sauerstoffflasche aus einem Rettungswagen angeklagt. Letzteres wurde inzwischen durch entlastende Zeugenaussagen fallen gelassen.

Geldstrafe sei falsch berechnet worden

Eine Geldstrafe setzt sich aus den vom Gericht errechneten Tagessätzen zusammen. Im Falle des Rappers wurden rund 300 Tagessätze à 1700 Euro berechnet. Kurz gesagt: GZUZ hätte demnach tagtäglich 1700 Euro netto zum Leben zur Verfügung. Zusammengerechnet ergibt das pro Monat eine Summe von 51.000 Euro.

Wie viel verdient der Rapper nun also wirklich? Um Licht ins Dunkle zu bringen, zog das Gericht den Steuerberater von GZUZ hinzu. Für 2021 berechnete dieser ein geschätztes Brutto-Einkommen von 202.000 Euro. Somit läge das Einkommen des Rappers bei 337 Euro pro Tag. Der Verteidiger Dreckmann betonte, das Gericht müsse einen Unterschied zwischen reinem Gewinn und Umsatz machen. Einerseits würde GZUZ hohe Vorschüsse wie etwa von Universal Music überwiesen bekommen, andererseits müssten davon aber auch hohe Kosten für Videodrehs, Management und Produktionen gedeckt werden, so Dreckmann.

Ein Urteil wird für Anfang März erwartet.

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